Österreich

Erziehungsheim: Täter bleiben ungestraft

Heute Redaktion
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Heute wird die Kommission Schloss Wilhelminenberg präsentiert. Die von der Stadt bestellten Experten sollen die Missbrauchsfälle im 1977 geschlossenen Erziehungsheim lückenlos aufklären, so Stadtrat Christian Oxonitsch.

Heute wird die Kommission „Schloss Wilhelminenberg“ präsentiert. Die von der Stadt bestellten Experten sollen die Missbrauchsfälle im 1977 geschlossenen Erziehungsheim „lückenlos aufklären“, so Stadtrat Christian Oxonitsch.

Bereits jetzt steht aber fest: Für viele Erzieher, die Mädchen über Jahre gequält, misshandelt und vergewaltigt haben sollen, wird es keine Gerechtigkeit geben. Der Grund: die Personalakten wurden vernichtet! „Die Skartierungsfrist sieht vor, dass die Akten in dem Jahr vernichtet werden, in dem der Bedienstete das 68. Lebensjahr vollendet“, erklärt Josef Hiebl, Jurist des Amtes für Jugend und Familie (MA 11). Hiebl: „Vier Personalakte der damaligen Erzieher sind noch vorhanden. Dazu haben wir die Namen von sechs weiteren Ex-Beschäftigten auf einer handschriftlichen Liste.“

Von Dutzenden Mitarbeitern des Heims der Schande bleiben also nur die Narben auf den Körpern und Seelen der gequälten Mädchen. Ihre Taten werden wohl ungesühnt bleiben.

Claus Kramsl