Politik

Erziehungsstudie: 21 Prozent sind autoritär

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia

Respektlose Jugendliche, handysüchtiges Verhalten: Das Österreichische Institut für Familienforschung (ÖIF) hat rund 1.000 Familien zu Erziehungskompetenz und Erziehungswerten befragt. Ergebnis: Ein Fünftel der Eltern ist autoritär. Familienministerin Sophie Karamsin will trotz Wissenslücken der Eltern in Erziehungsfragen aber keinen "Elternführerschein" wie in Deutschland einführen.

Respektlose Jugendliche, handysüchtiges Verhalten: Das Österreichische Institut für Familienforschung (ÖIF) hat rund 1.000 Familien zu Erziehungskompetenz und Erziehungswerten befragt. Ergebnis: Ein Fünftel der Eltern ist autoritär. Familienministerin Sophie Karamsin will trotz Wissenslücken der Eltern in Erziehungsfragen aber keinen "Elternführerschein" wie in Deutschland einführen.

Laut Studie hätten sich drei Erziehungstypen herausgebildet – der pragmatische (rund 50% der Eltern), der hoch reflektiert/kindzentrierte (rund 29% der Eltern) und der autoritäre, bzw. bestimmend/kontrollierende Erziehungsstil (21% der Eltern). 

Letztere zeigen eine Tendenz zur Überbehütung, ein hohes Maß an Kontrolle, Vorgabe klarer Regeln und Grenzen bzw Bestehen auf deren Einhaltung.Vor allem Mütter und Eltern ohne Matura neigen zu diesem Erziehungsstil. 

Während der kindzentrierte Erziehungstyp das Kind als eigenständige Persönlichkeit im Mittelpunkt sieht. Solche Eltern streben Verantwortung für das Kind ohne Bevormundung an. Auch diesen Erziehungsstil findet man vor allem bei Müttern, sowie bei Eltern ohne Matura.

Was Eltern bei ihren Kindern besonders aufregt: Unhöflichkeit und Respektlosigkeit (11 %), gefolgt von Ungehorsam (8,3 %) und Uneinsichtigkeit (7,9%).

Darüber streiten Familien

Laut Studie sind die Themen Ordnung bzw. Aufräumen, Geschwisterstreitigkeiten sowie Medienkonsum als die häufigsten Konflikthemen innerhalb der Familie. Interessant dabei sei, dass die kindzentrierten Eltern ein höheres Konfliktpotenzial in Bezug auf die Handynutzung ihrer Kinder sehen, während autoritäre Eltern weniger gegen den Medienkonsum ihrer Sprösslinge einzuwenden haben.

Auch was das Nutzungsalter elektronischer Medien betrifft gäbe es starke Unterschiede zwischen den diversen Erziehungstypen. Während die pragmatischen und die autoritären Eltern einen frühen Umgang mit Handy, Computer und Co begrüßen, seien die kindzentrierten Eltern deutlich restriktiver.

Wissenslücken füllen

Die Studie ergab auch, dass nur 47 Prozent der Eltern Dreiviertel der Wissensfragen richtig beantworten konnten, 9 Prozent haben sogar weniger als die Hälfte der Fragen richtig beantworten können. Von einem Elternführerschein nach deutschem Vorbild hält die Familienministerin nichts, dafür soll das Familienministerium die Beratungsangebote für Eltern ausbauen um Wissenslücken in Erziehungsfragen zu schließen, kündigt Familienministerin Sophie Karmasin anlässlich der Studienpräsentation "Erziehung – nicht genügend?" einen Relaunch der Plattform und einen Ausbau der "FamilienAPP" des Ressorts an.