In den späten Sommernächten ist nichts schöner und beruhigender als ein schöner Nachthimmel mit funkelnden Sternen. Umso schöner wird dieser, wenn jener magischer Staub in der Erdatmosphäre verglüht und uns Wünsche beschert.
Die Rede ist von den Perseiden, die jährlich im Sommer unsere Erde heimsuchen. Der Höhepunkt des Meteorschauers wird in der Nacht zum Montag (12. August) erreicht.
"Die Chancen am 12. August stehen um Mitternacht am besten, wenn der Halbmond schon untergegangen ist. Denn dann ist es am dunkelsten", wie Eric Buttini, Verantwortlicher der Astrophysik Abteilung im Nationalmuseum für Naturgeschichte in Luxemburg, erklärt. Auch die Himmelsrichtung spiele eine Rolle, um die Wahrscheinlichkeit zur Sichtung von Sternschnuppen zu erhöhen.
"Der Name 'Perseiden' leitet sich vom Sternenbild Perseus ab, welches am Nachthimmel in nordöstlicher Richtung zu beobachten ist", so Buttini. Dort "kollidieren" die meisten Meteore mit der Atmosphäre. Mit etwas Glück seien um die 100 Schnuppen pro Stunde zu sehen.
Warum tauchen in dieser Zeit überhaupt vermehrt Sternschnuppen auf? "Der Komet Swift-Tuttle ist der Mutterkörper der Perseiden und verliert stetig an Masse, in Form von Staubteilchen. Die Erde kreuzt jedes Jahr im August die Umlaufbahn des Kometen, so entstehen dann leuchtende Meteore am Himmel".
Ganze 133 Jahre braucht der Komet, um einmal die Sonne zu umkreisen. Kaum vorzustellen, doch die winzigen Staubpartikel, die nicht größer als ein Sandkorn sind, treffen mit Geschwindigkeiten von elf bis 50 Kilometern pro Sekunde auf die Atmosphäre, so Buttini. Alles, was übrig bleibt, ist ein Wunsch und ein kurzes, aber wunderschönes Lichtspektakel.
Nicht nur die Perseiden drehen ihre Runden im All, sondern auch andere Staubwolken von Kometen. Die Leoniden tauchen immer im November am Nachthimmel auf. Alle 33 Jahre soll es zu einem besonderen Phänomen am Himmel kommen, wenn der Komet Tempel-Tuttle die Sonne am nächsten umkreist und besonders viel Staub verliert. Ein regelrechter Meteorschauer-Regen ist dann möglich, wie es auch 1966 der Fall war.
Tempel-Tuttle soll 1833 besonders viele Staubteilchen verloren haben. Fotomaterial der famosen Nacht gibt es nicht, lediglich nur Zeugenaussagen und Geschichten. Doch in der Nacht zum 12. November sollen damals sage und schreibe 200.000 Sternschnuppen pro Stunde über den Nachthimmel gefegt sein, wie Berichte und Zeichnungen dokumentieren. Das wären nicht weniger als 55 Sternschnuppen pro Sekunde!
Ob in aller Einsamkeit oder auf dem Familienausflug aufs dunkle Feld, einen Blick in den Nachthimmel am 12. August zu werfen, lohnt sich auf jeden Fall. Und für große Fans des Universums bietet das Planetarium Wien derzeit (u.a.) "Solaris - Ein Streifzug durch das Sonnensystem" an. Dort dreht sich alles um die Geschichte des Sonnensystems, der Kometen und Asteroiden und vielen weiteren Geheimnisse unseres Alls.