Wirtschaft

Es gibt einfach zu viel: Preisverfall bei Cannabis

Hiobsbotschaft für Cannabis-Investoren: Marihuana-Aktien lösen sich in Rauch auf. Es gibt einfach zu viel Gras.

Heute Redaktion
Teilen
Hanffeld im Weinviertel.
Hanffeld im Weinviertel.
Bild: zVg

Ein Vorreiter verblüht: Am legalen kanadischen Cannabismarkt gibt es offenbar ein massives Überangebot. Was Cannabiskonsumenten und -patienten auf Wolke Sieben hebt, dürfte Cannabis-Anleger weniger erfreuen.

Von Jänner 2019 bis Ende August 2019 sei der kanadische Lagerbestand an Cannabis-Blüten von rund 137 Tonnen (davon 20 Tonnen fertige Erzeugnisse und 117 Tonnen unfertige Erzeugnisse) auf insgesamt mehr als 388 Tonnen (davon 60 Tonnen fertige und 328 Tonnen unfertige Erzeugnisse) angewachsen. Gleichzeitig würden monatlich insgesamt nur rund 12,9 Tonnen Cannabisblüten verkauft. Dies zeigen aktuelle Daten des kanadische Gesundheitsministeriums Canada Health.

"Problem für Produzenten"

Einige Analysten rechnen deshalb bereits mit einem massiven Preisverfall beim Rohstoff Cannabis. Matt Bottomley, Cannabis-Analyst bei der Investmentbank Canaccord Genuity, erklärte gegenüber der Zeitung "Financial Post": "Wenn ein Großteil dieser 328.000 Kilogramm getrocknete Blüten sind, wird das ein großes Problem für die lizenzierten Produzenten sein. Ich vermute, dass es einen Preisverfall geben wird, da das Angebot die Nachfrage übersteigt".

Auch in den USA lagern hohe Bestände an Cannabis. Alleine im Bundesstaat Oregon sind es derzeit rund 450.000 Kilo. Die Kluft wird Monat für Monat größer, die Lagerbestände nehmen stark zu, die Verkäufe steigen jedoch nur geringfügig an. Für Cannabis-Aktien sieht es also derzeit eher übel aus. Der Hype rund um das "grüne Gold" hat dazu geführt, dass die Unternehmen weitaus mehr Cannabis anbauen, als es dafür Abnehmer gibt.