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Eskalation nach Demo gegen Akademikerball

Heute Redaktion
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Die Demonstration gegen den 63. Akademikerball der Burschenschaften im Grazer Congress blieb friedlich. Erst nach dem offiziellen Ende ging es so richtig los - mit brennenden Mistkübeln, ein paar Verletzten und mehreren Festnahmen.

1835 Demo vorm Rathaus
— offensivegegenrechts (@offensive_nowkr)

Die Demonstration gegen den 63. Akademikerball der Burschenschaften im Grazer Congress blieb friedlich. Erst nach dem offiziellen Ende ging es so richtig los – mit brennenden Mistkübeln, ein paar Verletzten und mehreren Festnahmen.

Bis zum Abschluss der Protestkundgebung war die Lage in der steirischen Landeshauptstadt zivilisiert. Danach ist es laut Kleiner Zeitung allerdings rundgegangen. Einige Demonstranten zündeten Mistkübel und Müllcontainer an oder sprengten sie in die Luft. Mit Sitzblockaden und wüsten Beschimpfungen versuchten andere, Ballgäste an der Zufahrt zum Congress zu hindern.

Die Polizei riegelte die Umgebung ab und hielt für die Besucher der Tanzveranstaltung einen Korridor frei. Trotzdem gelangten einzelne Ballbesucher nicht an ihr Ziel. Zusätzlich kreiste den ganzen Abend ein Hubschrauber über der Innenstadt, um die Demonstration und die Vorfälle danach auch von oben zu überblicken.

12 Festnahmen, 3 Verletzte

Zwölf Menschen wurden festgenommen, einer wegen versuchter Körperverletzung an einem Ballgast, die übrigen wegen aggressiven Verhaltens und anderer Verwaltungsdelikte. Insgesamt trugen drei Menschen Verletzungen davon. Die Feuerwehr musste vier Mal ausrücken, um brennende Container zu löschen. Ein Schaufenster in der Stubenberggasse wurde eingeschlagen und Werbetafeln durch die Gegend geschleudert.

Zuerst relativ friedlich

Davor hatten rund 900 Teilnehmer friedlich gegen den "Antisemitismus und Rassismus" der rechten Szene protestiert, abgesehen von einigen bengalischen Feuern und Knallkörpern, die "Offensive gegen Rechts" hatte zu der Kundgebung aufgerufen. Von ihr "ging keine Eskalation aus. Aber wir können nicht allen Demo-Teilnehmern vorschreiben, was sie zu tun haben", so OGR-Sprecherin Johanna Mayr.

Die Kundgebung gegen den von Burschenschaftern und Corpsstudenten veranstalteten Ball hatte um 17.00 Uhr mit einer Versammlung am Südtirolerplatz ihren Ausgang genommen. Sie führte die - teils verkleideten - Demonstranten über Grieskai und Tegetthofbrücke zum Andreas-Hofer-Platz und durch die Herrengasse bis zum Hauptplatz. Dort fand gegen 19.00 Uhr die offizielle Schlusskundgebung statt.

Um "Gefahr für Leben oder Gesundheit von mehreren Menschen" ebenso wie für "Eigentum und Umwelt" zu vermeiden, hatte die Landespolizeidirektion ab 16.00 Uhr ein Platzverbot für die Hauptzugangswege zum Ball (ein Teil der Landhausgasse sowie der gesamte Sparkassenplatz) verhängt.