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Eskalation? Putin will am Samstag Nuklearraketen testen

Russland hat ein Manöver mit ballistischen Raketen angekündigt. In der Ostukraine werfen sich beide Seiten gegenseitig militärische Angriffe vor.

Heute Redaktion
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Wladimir Putin spielt den starken Mann. Am Samstag will er Raketen testen lassen, die theoretisch mit Atomsprengköpfen bestückt werden können.
Wladimir Putin spielt den starken Mann. Am Samstag will er Raketen testen lassen, die theoretisch mit Atomsprengköpfen bestückt werden können.
MIKHAIL KLIMENTYEV / AFP / picturedesk.com

Russland hat am Freitag eine umfassende Übung der Atomstreitkräfte des Landes angekündigt. Das russische Militär teilte mit, Präsident Wladimir Putin werde das Manöver am Samstag überwachen, das mehrere Raketenstarts umfassen werde. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuletzt mitgeteilt, Soldaten seien nach Manövern in ihre Kasernen zurückgekehrt. Nato-Staaten bezweifelten diese Aussagen und erklärten am Donnerstag, tatsächlich habe Russland zusätzliche Soldaten in Richtung der ukrainischen Grenze geschickt.

Geschätzte 150.000 russische Soldaten in Grenznähe

Russland hat nach westlichen Schätzungen rund 150.000 Soldaten östlich, nördlich und südlich der Ukraine zusammengezogen. Die russische Regierung bestreitet Angriffsabsichten, verlangt jedoch Garantien, dass keine früheren Sowjetrepubliken mehr der NATO beitreten und dass das Bündnis Truppen aus Osteuropa abzieht. USA und NATO lehnen das ab, machten aber Gegenvorschläge. US-Präsident Joe Biden warnte am Donnerstag, es bestehe ein sehr großes Risiko, dass Russland innerhalb weniger Tage in die Ukraine einmarschiere.

Amerikanische und europäische Vertreterinnen und Vertreter waren nach Angaben aus Geheimdienstkreisen in höchster Alarmbereitschaft, um jeden russischen Versuch zu verhindern, einen Vorwand für eine Invasion zu schaffen. Informationen aus der Ukraine deuteten darauf hin, dass Russland versuchen könnte, die von Separatisten kontrollierten Gebiete in der Region Luhansk am Freitagmorgen zu beschießen, um einen Vorwand für militärische Maßnahmen zu schaffen, hieß es.

Beschuss und Explosionen in der Region Luhansk

Der Beschuss der Region nahm am Donnerstag sprunghaft zu. Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa meldeten mehr als 500 Explosionen, bevor sich die Lage am Abend entspannte. Die ukrainischen Behörden und die Separatisten beschuldigten sich gegenseitig der Verletzung einer fragilen Waffenruhe in dem fast acht Jahre währenden Konflikt in der Region Donbass. Der Konflikt begann kurz nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im Jahr 2014 und kostete 14.000 Menschen das Leben.

Das ukrainische Militär teilte mit, ein Kindergarten sei vom Beschuss betroffen gewesen. Zwei Erwachsene seien verletzt worden und in dem Gebiet sei der Strom ausgefallen. Nach Angaben der Rebellen wurden fast 19 Häuser durch ukrainisches Feuer beschädigt.

Am frühen Freitag meldeten die separatistischen Behörden in den Regionen Luhansk und Donezk weiteren Beschuss durch ukrainische Streitkräfte. Ukrainische Beamte gaben an, die Rebellen hätten den Beschuss in der Hoffnung verstärkt, einen Vergeltungsangriff der ukrainischen Regierungstruppen zu provozieren. Der ukrainische Militärkommandeur Valerji Saulshnji sagte, es seien keine offensiven Operationen geplant. "Unsere Handlungen sind rein defensiv."

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