Österreich

Esoterik-Wahn: Mutter wollte Sohn (6) vergiften

Am Donnerstag kam es zum Prozess, bei dem eine 30-Jährige auf der Anklagebank saß. Der Grund: Sie wollte sich und ihren Sohn mit Tabletten töten.

Heute Redaktion
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Die Dosis, welche die Frau ihrem Sohn verabreichte, war zu gering.
Die Dosis, welche die Frau ihrem Sohn verabreichte, war zu gering.
Bild: iStock

Die Angeklagte war überzeugt davon, dass sie und ihr 6-jähriger Sohn verfolgt werden. Aus diesem Grund floh sie in die Esoterik, beschäftigte sich mit Okkulten und legte Tarot-Karten.

Vor Gericht erläuterte sie ihre Angst sogar ganz konkret. Als sie nämlich am 9. März einen Kastenwagen sah, dachte sie, dass man ihr Kind entführen und in die Pornoindustrie zwingen wolle.

Zudem hatte sie das Gefühlt stets beobachtet zu werden. Auch zu Hause hörte sie immer die Nachbarn durch die Wände reden. Sie sah deshalb nur einen Ausweg: Sie verbarrikadierte sich und gab ihrem Sohn Tabletten. Sie wollte mit ihm gemeinsam sterben.

Bub lebt nun in Wohngemeinschaft

Ihre Anwältin, Astrid Wagner, führte die Tat auf eine wahnhafte Psychose zurück: "Sie liebt ihr Kind über alles. Sie hätte es nicht übers Herz gebracht, das Letzte zu tun." Das würde auch die Dosis belegen, die sie dem 6-Jährigen verabreichte. Diese war nämlich viel zu gering, weshalb sich der Bub lediglich übergab, aber überlebte.

Nun kommt ihr Sohn in eine Wohngemeinschaft unter. Die 30-Jährige selbst ist aktuell in einer Psychiatrie, wo sie auch bleiben wird. Die Geschworenen sprachen sich dafür aus. Das Urteil ist rechtskräftig.