Wirtschaft

Essen und Mieten wieder teurer - Sprit billiger

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Die Geldentwertung hat in Österreich im Juli kaum nachgelassen. Die Inflationsrate verringerte sich nur leicht auf 1,8 Prozent - im Vormonat Juni waren es 1,9 Prozent gewesen. Zu verdanken war der Mini-Rückgang Sprit-Verbilligungen von 2,8 Prozent im Jahresabstand.

waren es 1,9 Prozent gewesen. Zu verdanken war der Mini-Rückgang Sprit-Verbilligungen von 2,8 Prozent im Jahresabstand.

Hauptpreistreiber blieb die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie", die sich im Schnitt um 1,6 Prozent verteuerte und damit auch den stärksten Einfluss (+0,3 Prozentpunkte) auf die Inflation ausübte. Ursache waren primär um 4 Prozent höhere Wohnungsmieten. Österreich weist seit längerem eine der höchsten Inflationsraten in der EU auf.

Der für die Eurozone errechnete heimische HVPI lag - wie schon im Juni - auch im Juli um 1,7 Prozent höher als ein Jahr davor. Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) legte binnen Jahresfrist um 1,9 (1,8) Prozent zu.

Der typische tägliche Einkauf, der überwiegend Nahrungsmittel enthält, verteuerte sich im Jahresabstand um 3,3 Prozent. Der typische wöchentliche Einkauf, der außerdem Dienstleistungen und Treibstoffe enthält, verteuerte sich um 1,2 Prozent.

Riesenplus bei Milch, Käse und Eiern

Bei den Nahrungsmitteln springen Milch, Käse und Eier mit insgesamt 6,2 Prozent Preisanstieg ins Auge, während sich Brot und Getreideerzeugnisse binnen Jahresfrist um 2,4 Prozent verteuerten. Fleisch kostete lediglich 0,9 Prozent mehr, Obst verbilligte sich um 1,0 Prozent und Gemüse sogar um 1,5 Prozent. Die Preise für alkoholfreie Getränke stiegen im Schnitt um 0,9 Prozent. Die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" insgesamt verteuerte sich um 1,9 Prozent.

Die durchschnittliche Tageszeitung kostete um 5,5 Prozent mehr.

Sprit wurde billiger

Im Bereich "Verkehr" (+0,6 Prozent) wirkte sich weiterhin die seit März geltende Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer (+12,9 Prozent) preistreibend aus. Die Instandhaltung und Reparatur privater Verkehrsmittel wurde um 3,1 Prozent kostspieliger, Sprit verbilligte sich dagegen um 2,8 Prozent.

Mieten immer teurer

Beim Wohnen, wo die Mieten um 4 Prozent zulegten, verteuerte sich die Instandhaltung von Wohnungen im Schnitt um 2,1 Prozent. Haushaltsenergie wurde dagegen um 0,2 Prozent günstiger; dies war vor allem Heizöl (-3,8 Prozent) und Gas (-0,5 Prozent) zu verdanken; teurer kamen dagegen Strom (+0,2 Prozent), Fernwärme (+1,3 Prozent) und feste Brennstoffe (+3,9 Prozent).

Freizeit kostet mehr

Bei "Restaurants und Hotels" (+3,2 Prozent) verteuerten sich Bewertungsdienstleistungen um 3,1 Prozent und Beherbergungsdienstleistungen um 3,9 Prozent. Für das 2,2-prozentige Plus bei Ausgaben für "Freizeit und Kultur" waren überwiegend Preisanstiege bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen (+2,4 Prozent) verantwortlich. Pauschalreisen kosteten um 3,1 Prozent mehr, elektronische Geräte verbilligten sich aber um 1,4 Prozent.

Bekleidung und Schuhe günstiger

Im Monatsabstand war der Bereich "Bekleidung und Schuhe" der Hauptpreisdämpfer: Hier wurden wegen des Sommerschlussverkaufs Verbilligungen von 12,5 Prozent gegenüber Juni registriert; dabei wurden Bekleidungsartikel um 15,0 Prozent günstiger, Schuhe kosteten 8,4 Prozent weniger. Hauptpreistreiber von Juni auf Juli war der Bereich "Freizeit und Kultur" mit im Schnitt 1,3 Prozent Plus; Grund dafür waren die saisonbedingt um 7,2 Prozent teureren Pauschalreisen.

Konjunktur "enttäuschend"

Die Wirtschaft ist so gut wie gar nicht gewachsen. Nach Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts war das 1. Halbjahr "enttäuschend". Im 2. Quartal wuchs das BIP gegenüber dem Vorquartal real nur um 0,2 Prozent, der Anstieg des 1. Quartals - der zunächst ebenso hoch angenommen wurde -, wurde auf 0,1 Prozent nach unten revidiert. Im Jahresabstand hat das Bruttoinlandsprodukt im 2. Quartal real um 0,6 Prozent zugelegt, nach 0,1 Prozent Zuwachs im 1. Quartal.