Wirtschaft
Essen, Wohnung, Sprit – das wird jetzt alles teurer
Die Inflation lag im September bei 3,3 Prozent. Die Teuerung im Vormonat stieg damit auf den höchsten Wert seit November 2011 – ein Zehnjahreshoch!
"Im September 2021 stieg die Teuerung in Österreich mit 3,3 Prozent auf den höchsten Wert seit November 2011. Vor allem die im Vorjahr niedrigen Treibstoff- und Energiepreise beeinflussten die Inflation weiterhin stark. Hinzu kamen Preissteigerungen bei Bewirtungsdienstleistungen. Die hohe Veränderungsrate zum Vormonat geht hauptsächlich auf Preissteigerungen bei Bekleidung zurück, deren Preise durch das Eintreffen der Winterware angetrieben wurden", erklärt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Der Preisanstieg für Verkehr (durchschnittlich +9,4 Prozent) beeinflusste die Inflationsrate mit +1,29 Prozentpunkten. Damit war der Verkehr stärkster Preistreiber im Jahresabstand. Die Treibstoffpreise stiegen um 23,6 Prozent, etwas stärker als im Vormonat August (+23,1 Prozent). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich im September 2021 um 4,3 Prozent.
Gebrauchte Kraftwagen kosteten um 4,6 Prozent mehr, neue um 3,6 Prozent. Bei Flugtickets verstärkte sich der Preisauftrieb (September: +43,4 Prozent; August: +34,2 Prozent).
Auch Wohnung kostet mehr
Wohnung, Wasser, Energie verteuerte sich durchschnittlich um 3,9 Prozent. Die Haushaltsenergiepreise stiegen durchschnittlich um 10,3 Prozent. Dazu trugen vor allem Teuerungen für Heizöl (+34,1 Prozent) sowie für Strom (+7,4 Prozent) bei.
Die Preise für Gas stiegen um 11,7 Prozent, für Fernwärme um 3,5 Prozent und für feste Brennstoffe um 4,1 Prozent. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 6,1 Prozent. Hauptverantwortlich dafür waren die Materialkosten.
In Restaurants und Hotels musste durchschnittlich um 3,3 Prozent mehr bezahlt werden. Ausschlaggebend dafür waren teurere Bewirtungsdienstleistungen (+3,4 Prozent). Die Preise für Beherbergungsdienstleistungen stiegen um 4,3 Prozent.
Preiserhöhung bei Brot, Fleisch und Gemüse
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kosteten etwas mehr (durchschnittlich +0,6 Prozent). Nahrungsmittel allein verteuerten sich insgesamt um 0,9 Prozent, wozu überwiegend teureres Gemüse beitrug (+6,8 Prozent).
Die Preise für Fleisch sowie für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen jeweils um 0,9 Prozent. Obst kostete um 0,5 Prozent mehr. Milch, Käse und Eier hingegen verbilligten sich insgesamt um 2,0 Prozent. Die Preise für alkoholfreie Getränke gingen um 1,1 Prozent zurück.
Auch Kleidung teurer
Als Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat August 2021 erwiesen sich Bekleidungsartikel (durchschnittlich +19,4 Prozent). Hauptverantwortlich dafür waren das Ende der Sommerschlussverkäufe und das Eintreffen der Herbst- bzw. Winterkollektionen. Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat waren Pauschalreisen, deren Preise saisonbedingt durchschnittlich um 9,4 Prozent zurückgingen.