Österreich

Essensgeld fehlte: Mäderl aus Kindergarten gesperrt

Heute Redaktion
Teilen
Da das Essensgeld nicht bezahlt war, durfte das Mäderl nicht in den Kindergarten (Symbolbild)
Da das Essensgeld nicht bezahlt war, durfte das Mäderl nicht in den Kindergarten (Symbolbild)
Bild: iStock

In einem Steyrer Kindergarten wurde ein kleines Mädchen (4) einfach vor die Tür gesetzt. Begründung: die Mutter hat den Essensbeitrag zu spät einbezahlt.

Dieser Vorfall sorgt für gehörig Kopfschütteln. Denn wie die "OÖN" berichten, wurde einem Mädchen (4) in Steyr der Zutritt zum Kindergarten verwehrt. Begründung: die Mutter habe den Essensbeitrag in Höhe von 43,6 Euro noch nicht einbezahlt.

Konkret habe sich der Vorfall am 1. Dezember ereignet. Die Frist für die Einzahlung endet jeweils am 20. des Monats. Am 28. verschickte der Magistrat eine Zahlungserinnerung samt drei Euro Mahngebühr.

"Man kann doch ein Kleinkind nicht einfach vor die Tür setzen, nur weil die Eltern einmal vergessen haben, das Essensgeld für den Kindergarten rechtzeitig zu bezahlen", ist eine Mutter schockiert.

Die betroffene Familie war erst im Sommer mit ihren beiden Kindern (4, 2) aus Linz nach Steyr gezogen. Die 33-jährige Mutter befindet sich derzeit in Karenz, erwartet ihr drittes Kind.

"Es fehlt jegliches Gespür für das Zwischenmenschliche"



Die 33-Jährige, die selbst sieben Jahre als Leiterin eines Kindergartens tätig war, meinte zu den OÖN: "Hier fehlt jegliches Gespür für das Zwischenmenschliche. Diese Vorgehensweise ist zu radikal und inakzeptabel."

Die Schwangere sei sich bewusst, dass sie die Frist versäumt habe. Eine Strafe sei laut ihr durchaus in Ordnung. Sie sagt: "Aber nur für die Eltern. Was kann ein Kind dafür?"

Die bald dreifache Mutter hat die 46,3 Euro mittlerweile im Rathaus bezahlt.

Die für die Kindergärten zuständige Vizebürgermeisterin Ingrid Weixlberger rechtfertigt sich damit, dass die Mutter die Tarifordnung kenne und schon zum zweiten Mal zu spät einbezahlt habe.



(mip)