Österreich

Estibaliz C. sagt im Gefängnis "Ja"

Heute Redaktion
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Die gebürtige Spanierin und frühere Eissalon-Besitzerin Estibaliz C., die als mutmaßliche Doppelmörderin seit Juni 2011 in der Justizanstalt Wien-Josefstadt in U-Haft sitzt und im Jänner ein Kind geboren hat, wird definitiv im Gefängnis heiraten.

"Die Trauung wird in den nächsten zwei bis drei Wochen stattfinden", bestätigte der interimistische Leiter der Vollzugsdirektion, Peter Prechtl, einen dementsprechenden Bericht der Tageszeitung Österreich. Weil es Schwierigkeiten bei der Dokumentenbeschaffung aus Spanien gegeben hatte, hat sich die geplante Hochzeit verzögert. Diese Probleme sind nun beseitigt.

Die Trauung von Estibaliz C. und dem Vater ihres Kindes, ihrem Lebensgefährten Roland R. (47), wird standesamtlich sein und in der "Vernehmungszone" der Justizanstalt Josefstadt stattfinden. Sie wird ungefähr "ein- bis eineinhalb Stunden dauern", sagte Prechtl. Auf eine Hochzeitsnacht muss das Brautpaar allerdings verzichten, eine solche ist für Untersuchungshäftlinge nicht vorgesehen.

Zurück in Josefstadt

Seit vergangener Woche hat Estibaliz C. wieder ihre Zelle in der Justizanstalt Josefstadt bezogen. Ende Februar war sie für zwei Wochen nach Linz verlegt worden. Grund: Der in dem Fall zur psychiatrischen Sachverständigen bestellten Adelheid Kastner wurde die Begutachtung der 32-Jährigen erleichtert. Kastner ist in der Nervenklinik Linz als Leiterin der Abteilung Forensische Psychiatrie beschäftigt.

Estibaliz C. steht im Verdacht, ihren Ex-Mann und ihren damaligen Lebensgefährten ermordet und im Keller unter ihrem Eissalon in Wien-Meidling eingemauert zu haben. Als die Toten Anfang Juni zufällig gefunden wurden, setzte sich die gebürtige Spanierin kurzzeitig nach Italien ab und wurde in Udine festgenommen.

Kind auf die Welt gebracht

In der Nacht auf den 11. Jänner hatte die 32-Jährige ein Kind auf die Welt gebracht. Der Bub wurde ihr unmittelbar nach der Geburt abgenommen. Das Jugendamt hat die vorläufige Obsorge dem Vater und derzeitigen Lebensgefährten der 32-Jährigen zugesprochen. Laut der Leiterin der Justizanstalt Josefstadt, Helene Pigl, durfte die gebürtige Spanierin ihren Sohn bereits mehrmals sehen. Ein weiterer Besuchstermin "in den nächsten Wochen" sei bereits geplant.