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Ethik-Unterricht steht ab 2021 fix am Stundenplan

Jetzt ist es fix: Für Oberstufen-Schüler, die sich vom Religionsunterricht abmelden, soll es ab 2021 das Unterrichtsfach Ethik geben.

Jochen Dobnik
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Der Ethikunterricht für Oberstufen startet ab dem Schuljahr 2021/22
Der Ethikunterricht für Oberstufen startet ab dem Schuljahr 2021/22
Getty Images/iStockphoto

Der Ethik-Unterricht soll dabei im Ausmaß von zwei Wochenstunden nur für jene Schüler verpflichtend sein, die nicht den Religionsunterricht besuchen - entweder weil sie keiner Konfession angehören oder sich vom Reli-Unterricht abgemeldet haben ("Heute" hat berichtet). Derzeit wird Ethik in dieser Form an 211 AHS und BMHS als Schulversuch angeboten. 

Ein erster Schritt

Unterrichtsminister Heinz Faßmann zeigte sich erfreut, dass es nunmehr gelinge, den langjährigen Schulversuch in den Regelunterricht überführen zu können. Als nächste Schritte kann sich Faßmann auch die Ausweitung auf polytechnische Schulen, Sekundarstufe 1 und Primärstufe vorstellen. Dazu brauche es aber Ressourcen, gab er zu bedenken, dass das Studium für Lehrende jetzt erst aufgesetzt werde. Man sei nun auf einem guten Weg, bei dem das Ziel letztlich ein gemeinsamer Ethikunterricht für alle sei.

Auch Claudia Hauschildt-Buschberger (Grüne) unterstrich, der Ethik-Unterricht soll Orientierungshilfen geben, zur Auseinandersetzung anleiten und einen Beitrag zur individuellen Persönlichkeitsgestaltung leisten. Buschberger räumte ein, das Modell habe Ausweitungspotenzial, es sei jetzt aber ein erster, wichtiger Schritt.

Ethik-Unterricht keine "Strafe"

Aus Sicht von Doris Hahn (SPÖ) wäre die Neuerung an sich begrüßenswert, nehme aber dem Fach den positiven Zugang der Schüler, weil es fast wie eine "Strafe" nur von jenen besucht werden muss, die sich vom Religionsunterricht abmelden. Karl-Arthur Arlamovsky (NEOS) ortet in der Einführung des Ethik-Unterrichts eine verpasste Chance. Selbiger müsse bereits jetzt wesentlich früher einsetzen und für alle gelten.