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Mann lebt, weil er Anschlussflug verpasste

157 Menschen sind beim Flugzeugabsturz in Äthiopien ums Leben gekommen. Ein Mann hatte viel Glück: Er verpasste den Flug.

Heute Redaktion
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Eine Maschine der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines mit 157 Insassen an Bord ist am Sonntag nahe der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba abgestürzt. Nach Angaben der Fluggesellschaft hat es keine Überlebenden gegeben.

Es hätten aber auch noch mehr Todesopfer sein können. Ein Mann hatte den Flug ebenfalls gebucht, stieg aber nicht in das Flugzeug ein.

Gegenüber dem afrikanischen TV-Sender eNCA sagte er: "Ich hatte einen Flug von Dubai über Addis Abeba nach Nairobi gebucht. Aber weil mein Flug nach von Dubai nach Addis Abeba Verspätung hatte, verpasste ich den Anschlussflug."

Als er in Addis Abeba ankam, wurde ihm gesagt, dass er einen Flug später nehmen könne – um 11 Uhr. "Ich war noch im Flugzeug nach Addis Abeba, als das Unglück geschah. Alle fragten das Bordpersonal, was geschehen war, aber es konnte nichts sagen. Schließlich klärte uns ein Passagier auf, der die Nachricht auf seinem Handy sah."

Der Airline zufolge brach der Kontakt mit der Maschine sechs Minuten nach dem Abheben gegen halb neun am Sonntagmorgen ab. Zu diesem Zeitpunkt habe sich die Maschine nahe der Stadt Bishoftu befunden. Der Pilot habe "Probleme" gemeldet und um Erlaubnis zur Rückkehr nach Addis Abeba gebeten. Dafür habe er grünes Licht bekommen.

Wie berichtet ist die Boeing 737-8 Max der Ethiopian Airlines am Sonntagmorgen mit 157 Personen an Bord abgestürzt. Das Flugzeug befand sich auf dem Weg von Addis Abeba nach Nairobi. Die Unglücksmaschine war um 8.38 Uhr planmäßig am internationalen Flughafen "Bole" in Addis Abeba abgehoben. "Unmittelbar danach sind Probleme aufgetreten", sagte der Airlinechef.

Tatsächlich soll die nagelneue Maschine (erst seit November im Einsatz) viel zu schnell und instabil gewesen sein. Sechs Minuten nach dem Start verlor der Pilot den Kontakt zum Tower. Er wollte offenbar zurück nach Addis Abeba – doch der Flieger sackte 50 Kilometer vor der Hauptstadt ab und prallte auf einen Acker. Im Feuer starben alle 149 Passagiere aus 33 Nationen (32 aus Kenia, 18 aus Kanada) und acht Crew-Mitglieder.

Die Unglücksmaschine war neu. Erst im Vorjahr war eine 737-8 MAX der "Lion-Air" gleich nach dem Start bei Jakarta ebenfalls abgestürzt (189 Tote). Defekte Anti-Absturz-Software könnte schuld sein. Jetzt wird über ein Flugverbot für das Boeing-Modell diskutiert.

Noch am Sonntagabend wurde bestätigt: Zu den Opfern zählen drei Mediziner aus Österreich. Armin S. (31), Arzt am Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz, Christoph S. (31), Arzt am LKH in Steyr, und Wolfgang E. (30), Arzt am AKH in Wien. Sie wollten weiter nach Sansibar, um dort drei Wochen Urlaub zu machen. Eine Pflegerin, die sie begleiten wollte, wurde umgebucht und überlebte deshalb die Katastrophe. Besonders tragisch: Der 31-jährige Armin S. wäre in einem Monat Papa geworden, wie "Heute" von einem Bekannten des Todesopfers erfahren hat.

(Video: heute.at/wochit)

(fur)