Wirtschaft

EU-Arzneiagentur kommt nicht nach Wien

Heute Redaktion
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Wien ist aus dem rennen.
Wien ist aus dem rennen.
Bild: Leserreporter

Nachdem Großbritannien aus der EU austreten will, wollte sich die EU-Arzneimittel-Behörde mit Sitz in London neu ansiedeln. Österreich hatte aber keine Chance.

Die Bundeshauptstadt empfahl sich als neue Heimat für die EU-Arzneiagentur. Doch am Ende siedelte man sich nach Amsterdam um. Dabei musste das Los entscheiden: Mailand und Amsterdam hatten nämlich gleich viele Stimmen erhalten.

Wien hatte sich lange Zeit als Favorit gesehen. Letztendlich reichte es nicht fürs Finale. Mit einem Zuschlag wären einige nette Nebeneffekte verbunden gewesen: So hatte London jährlich 39.000 zusätzliche Hotelübernachtungen verbuchen können, da die Agentur Konferenzen und Veranstaltungen organisierte und Experten aus der ganzen Welt einlud.

Schelling vertrat Österreich

Viel Kritik hat es am komplexen Wahlverfahren gegeben: So konnten Vertreter aus allen 27 EU-Staaten Punkte verteilen - Drei für den ersten Platz, zwei für den zweiten, und einen Punkt für den dritten. Viele meinten, dass die Wahl strategisch ablief und man mit der Punktevergabe lediglich große Konkurrenten schwächen wollte.

Auch Hans Jörg Schelling (ÖVP), der Vertreter aus Österreich sah das Wahlverfahren mit Skepsis: "Ohne Zweifel ist das eine politische Entscheidung."

Wien erhielt bei der Wahl nämlich nur vier Punkte: Drei von sich selbst und einen von einem Mitbewerber.

Wien bei Bank noch im Rennen

Auch die EU-Bankaufsicht war in London beheimatet und sucht nun ein neues zu Hause. Und auch hier hat sich Wien als neuer Sitz beworben. Ob es die Bundeshauptstadt hier ins Finale schafft ist noch nicht klar.

(red)