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Tajani, VdB und Kurz warnen vor Zerfall der EU

EU-Parlamentspräsident Tajani warnt angesichts der Flüchtlingskrise vor dem Zerfall der Europäischen Union.

Heute Redaktion
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VdB, Tajani und Kurz sorgen sich um einen Zerfall der EU.
VdB, Tajani und Kurz sorgen sich um einen Zerfall der EU.
Bild: picturedesk.com, Montage

Vor dem Asyl-Sondergipfel der EU am Sonntag hat der EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani in einem Zeitungsinterview davor gewarnt, dass die Gemeinschaft auseinanderbrechen könnte, wenn nun "jeder Mitgliedstaat nur nach eigenen Interessen" handelt. "Der Umgang mit der Zuwanderungsfrage darf nicht zur Zerstörung der Europäischen Union führen", so Tajani.

Der Italiener hofft auf eine europäische Strategie zur Lösung des Problems. Außerdem appelliert er an die beiden deutschen Koalitionsparteien CDU und CSU, eine Einigung zu finden. Europas Stabilität hänge immerhin von Deutschlands Stabilität ab.

Tajani sprach sich zudem "gegen Maßnahmen an den Binnengrenzen" aus. Die Lösung liege beim wirksamen Schutz der Außengrenzen.

Auch Kurz und VdB warnen vor Zerfall der EU

In einem Gespräch mit der "Bild"-Zeitung sagte auch der Österreichische Bundeskanzler: "Wir müssen jetzt aufpassen, dass die EU nicht komplett auseinanderfällt und endlich damit aufhören, weiter über ein Verteilungssystem zu sprechen, das einfach nicht funktionieren wird." Immerhin sei das Vorhaben in den letzten drei Jahren schon gescheitert und "wir sehen doch alle, dass bisher sehr wenig passiert ist", so Kurz.

Lesen Sie mehr dazu hier: Kurz: ""Verhindern, dass Boote nach Europa kommen" >>>

Ebenfalls Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich in einem Gespräch mit der "Krone" besorgt. Er warnt vor den Konsequenzen eines Zerfalls der Europäischen Union: "Wir sind alle gut beraten, uns klarzumachen, was es bedeuten würde, wenn die EU zerfällt. Insbesondere die kleinen Staaten wie Österreich tun gut daran, sich das wohl zu überlegen."

Das EU-Asyl-Sondertreffen am Sonntag in Brüssel gilt als entscheidender Termin, um zu einer gemeinsamen Lösung in der europäischen Flüchtlingspolitik zu kommen. Für Deutschland ist der Gipfel auch national entscheidend. Der EU-Kommission wollen mindestens 16 Staaten daran teilnehmen.

Donald Tusk traf am Donnerstag Sebastian Kurz:

(red)