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EU-Chef organisierte Steuerflucht

Heute Redaktion
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Liebe Politiker! Wenn ihr Geld sucht, um Budgetlöcher zu stopfen - hier gibts was zu holen. Luxemburg dient seit Jahren als heimliches Steuerparadies für mehr als 300 Konzerne - manche (wie FedEx) zahlten für Gewinne nicht einmal 0,1 Prozent Steuern!

Liebe Politiker! Wenn ihr Geld sucht, um Budgetlöcher zu stopfen – hier gibt’s was zu holen. Luxemburg dient seit Jahren als heimliches Steuerparadies für mehr als 300 Konzerne – manche (wie FedEx) zahlten für Gewinne nicht einmal 0,1 Prozent Steuern!

Wie am Donnerstag veröffentlichte Dokumente zeigen, organisierte die Firma Price Waterhouse Cooper gemeinsam mit den Luxemburger Finanzbehörden Steuerflucht in großem Stil. Auf 28.000 Seiten Dokumenten werden höchst verschachtelte Firmenkonstruktionen angeführt, die nur ein Ziel haben: Steuervermeidung. Amazon, Ikea, Deutsche Bank, Pepsi-Cola, Eon, UniCredit, Volkswagen Financial Services, Burberry, Timberland, Apple … – alle machten mit.

Auch mehrere österreichische Firmen, unter anderem die Signa Recap des Tiroler Immobilien- Investors Rene Benko. Beispiel Amazon: Der Gewinn in Europa (519 Millionen Euro) wurde als "Lizenzgebühr" nach Luxemburg überwiesen. Dort sind Gewinne aus geistigem Eigentum zu 80 Prozent steuerbefreit.

Brisant ist die Steueraffäre auch für die EU, denn bis vor Kurzem war Jean-Claude Juncker als Premier und Finanzminister in Luxemburg für die Steuern zuständig. Seit ein paar Wochen ist er Kommissionspräsident der EU – und gerät in der Affäre schwer unter Druck. Auch wenn die betroffenen Firmen und Luxemburger Politiker beteuern, es sei alles legal. Mag sein, sauber ist aber anders.