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EU geht gegen Döner vor, jetzt droht Verbot

Dem Döner droht das Aus! Grund dafür könnte ein Umweltausschuss im EU-Parlament sein, das den Zusatzstoff Phosphat verbietet.

Heute Redaktion
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Brüssel macht gegen Döner mobil - Verbot droht
Brüssel macht gegen Döner mobil - Verbot droht
Bild: Getty Images

Eine Lücke im EU-Gesetz könnte dafür sorgen, dass es bald vorbei ist mit dem Döner. Denn das Phosphat, dass in tiefgefrorenen Döner-Spießen eingesetzt wird, ist in der EU-Verordnung nicht verankert.

Das Phosphat sorgt dafür, dass das Fleisch am Spieß nicht vertrocknet und zerfällt. Jedoch ist der Zusatz nur bei frischen Dönern erlaubt.

"Ernstzunehmende Sorgen"

Noch bevor die EU-Kommission den Fehler entdeckte und Phosphat auch für tiefgefrorene Fleischspieße erlauben wollte, erhoben Sozialisten und Grüne Einspruch. Der Grund: Die Parteien haben Bedenken, wegen möglicher gesundheitlicher Auswirkungen.

Wird der Zusatzstoff jedoch nicht beigefügt, so können die Döner-Imbisse dicht machen. Denn die Spieße werden zum Großteil im tiefgefrorenen Zustand ausgeliefert.

Dönerindustrie vor dem Aus

"Sofern sich der Einspruch des Europäischen Parlaments durchsetzt, wäre dies das Todesurteil für die gesamte Dönerindustrie in der Europäischen Union", meint Kenan Koyuncu, Vorsitzender des Bundesverbandes der Döner- und Drehspießhersteller Deutschlands gegenüber der "Bild".

Das kuriose an der Sache: Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit gilt Phosphat bis zu 4200 mg pro Tag als unbedenklich. Ein Döner enthält circa 130 mg des Zusatzstoffs. Das bedeutet: Man müsste 33 Döner am Tag essen, um mit gesundheitlichen Schäden zu rechnen.

(slo)