Wirtschaft

EU-Kommissarin fordert Fahrverbot für Skandal-VW

Kommissarin Biekowska hat die EU-Verkehrsminister aufgefordert, manipulierte Pkw radikal einzuziehen.

Heute Redaktion
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EU-Kommissarin Elbieta Biekowska fordert eine raschere Umrüstung.
EU-Kommissarin Elbieta Biekowska fordert eine raschere Umrüstung.
Bild: Reuters

Europas Industrie-Kommissarin Elbieta Biekowska erhöht in Sachen VW-Abgassandal das Tempo. Laut "Süddeutsche Zeitung" hat die Polin in einem Brief die EU-Verkehrsminister aufgefordert, manipulierte Autos radikal aus dem Verkehr zu ziehen. Konkret sollten jene Pkw, die bis Jahresende nicht umgerüstet sind, ab 2018 stillgelegt werden müssen.

Verbot nur allerletzter Schritt

Gegenüber "Heute" gibt Österreichs Verkehrsminister Jörg Leichtfried Entwarnung. Denn: Einen Entzug der Fahrerlaubnis wird es hier zu Lande nur dann geben, wenn sich Betroffene konsequent weigern, ihren Pkw umrüsten zu lassen. Davor gibt es Erinnerungsschreiben seitens Porsche Austria sowie behördliche Vorladungen durch Landespolizeidirektion bzw. Bezirkshauptmannschaft. Auch ein Datum, ab dem ein Fahrverbot ins Auge gefasst wird, wurde nicht festgelegt.

Schon 70 Prozent der Pkw sind umgerüstet

Unterm Strich ist Leichtfried optimistisch, ohne die von der EU-Kommissarin geforderten Zwangsmaßnahmen über die Runden zu kommen: "Schon über 70 Prozent der Betroffenen haben ihr Auto umgerüstet. Ich appelliere an alle Österreicherinnen und Österreicher, die ein Auto mit Manipulationssoftware besitzen, sich das neue Update zu holen. Das geht ganz einfach in der Werkstätte, etwa im Rahmen des jährlichen Service, und es entstehen dadurch keine Mehrkosten. Ich bin zuversichtlich, dass auch die restlichen Autos bald umgerüstet werden."

Laut Ministerium sind übrigens 394.416 Fahrzeuge von der Rückrufaktion betroffen. Mit Stand 18. Juli haben 280.357 Betroffene das geforderte Update durchführen lassen. Das entspricht einem Anteil von 71,1 Prozent. (bart)