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EU-Kommission soll laut Juncker weiblicher werden

Heute Redaktion
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Bild: AP

EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker ringt mit Regierungen um die Entsendung von Frauen in die Kommission und will mehr Bürgerkontakt der Kommissare. "Eine Kommission, in der es keine signifikante Anzahl weiblicher Kommissare gibt, wäre aus meiner Sicht wenig legitim und kaum repräsentativ", sagte Juncker in einem Interview mit der Tageszeitung "Kurier".

ringt mit Regierungen um die Entsendung von Frauen in die Kommission und will mehr Bürgerkontakt der Kommissare. "Eine Kommission, in der es keine signifikante Anzahl weiblicher Kommissare gibt, wäre aus meiner Sicht wenig legitim und kaum repräsentativ", sagte Juncker in einem Interview mit der Tageszeitung "Kurier".

"Leider ist es so, dass trotz meiner wiederholten Aufforderung die meisten Regierungen männliche Kommissarsanwärter schicken wollen. Ich ringe deshalb mit mehreren Regierungschefs darum, dass sie mir doch noch eine Kommissarin anbieten", erklärte der neue EU-Kommissionspräsident.

Falls er am Ende doch deutlich weniger Frauen als Männer in der neuen Kommission haben sollte, müsse er dies eben bei der Ressortzuteilung kompensieren. Weibliche Kommissare würden dann "ganz sicher sehr gute Chancen auf ein wichtiges Portfolio oder den begehrten Posten eines meiner Stellvertreter haben", so Juncker.

Kampf gegen Arbeitslosigkeit oberste Priorität

Auf die Frage, ob er einen Wunschkandidaten als EU-Außenminister habe, meinte Juncker: "Es gibt mindestens drei Bewerber: die Italienerin (Federica) Mogherini, den Polen (Radoslaw) Sikorski und die Bulgarin (Kristalina) Georgieva. Entscheiden muss der Europäische Rat, nur eine vernünftige Lösung wird eine Chance haben, im EU-Parlament zu bestehen."

Als oberste Prioritäten nannte Jucker Wachstum und Arbeitsplätze. "Solange 25 Millionen Menschen in Europa ohne Arbeit sind, stecken wir noch in der Krise." Er habe ein anspruchsvolles Wachstums- und Investitionsprogramm angekündigt, das in den nächsten drei Jahren 300 Milliarden an öffentlichen und vor allem privaten Investitionen mobilisieren solle.

Er werde zudem darauf drängen, dass die Kommissionsmitglieder sich "nicht hinter Aktenbergen in ihren Brüsseler Büros verstecken, sondern sich regelmäßig vor Ort der Diskussion mit den Bürgern stellen". Die Kommission müsse politischer werden, und dazu gehöre die "regelmäßige Tuchfühlung mit den Menschen auf den Marktplätzen", betonte Juncker.

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