Im Skandal um falsch deklariertes Fleisch aus den Niederlanden hat die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten aufgerufen, die verdächtigten Fleischprodukte vom Markt zu nehmen. Insgesamt 50.000 Tonnen Fleisch zweifelhafter Herkunft sollen an Betriebe in ganz Europa gegangen sein. Zwei österreichische Kunden seien nicht betroffen.
Der Sprecher von Konsumenschutz-Kommissar Tonio Borg sagte am Donnerstag: "Die niederländischen Behörden haben bestätigt, dass Pferdefleisch mit Rindfleisch vermischt wurde." Die Niederlande hätten eine "umfassende betrügerische Kette" rund um eine niederländische Firma aufgedeckt. Den Namen des Betriebs nannte die EU-Kommission nicht. Woher das Fleisch ursprünglich stammte, sei noch ungeklärt.
Auch zwei österreichische Firmen wurden vom niederländischen Betrieb beliefert. "Beide Firmen sind bereits im Rahmen der Schwerpunktaktion im Februar und März kontrolliert worden. Das Ergebnis war negativ", sagte ein Sprecher der AGES, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, am Donnerstag
"Werden Betrüger verfolgen"
"Wir werden alles tun, um die Betrüger zu verfolgen", sagte indes die niederländische Staatssekretärin für Landwirtschaft, Sharon Dijksma, am Donnerstag in Den Haag. Konsumentenverbände und die Lebensmittelbranche verlangten eine schnelle Aufklärung.
Das Vertrauen der Konsumenten sei beschädigt, erklärte ein Sprecher der Lebensmittelindustrie. Alle Händler müssten so schnell wie möglich die Ware aufspüren. Die niederländischen Kontrollbehörden hatten am Mittwoch darauf hingewiesen, dass die Sicherheit des Fleisches nicht garantiert werden könne.