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EU-Länder wussten nichts von Migranten-Umsiedlung

Am Montag erklärte Israel, dass Flüchtlinge aus Afrika nach Deutschland und Italien geschickt werden. Dort zeigt man sich jedoch überrascht.

Heute Redaktion
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Ein Abkommen mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk sollte dafür sorgen, dass mindestens 16.250 Migranten in westliche Länder verteilt werden. Darunter auch Deutschland und Italien. Das sagte zumindest der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu.

In Deutschland zeigt man sich jedoch überrascht über die Meldung. Das Innenministerium erklärte in Berlin, dass eine derartige Anfrage "nicht bekannt" sei. Dasselbe gilt auch in Rom. Auch dort kam die Info überraschend. Dennoch meldete man aus Deutschland, dass man seinen Pflichten im Bezug auf die Aufnahme sogenannter Resettlement-Flüchtlinge "immer umfassend nachgekommen" sei. Dies werde man auch in Zukunft tun.

Flüchtlinge als "Eindringlinge"

Nun erklärte das Flüchtlingshilfswerk, dass es in der Tat keine Abmachung mit Deutschland gebe. Man werde sich aber dennoch bemühen, die 16.250 Flüchtlinge im Ausland unterzubringen.

Israel will im Gegenzug für jeden Migranten, der das Land verlässt, einem anderen einen "Schutzstatus" verleihen. Bislang tat man dies nur selten. Man bezeichnete die Flüchtlinge sogar als "Eindringlinge".

Gleichzeitig kämpfen tausende Israelis gegen die Abschiebung der Flüchtlinge. Vor allem Holocaust-Überlebende appellierten an die Regierung, sich menschlich zu zeigen. (slo)