EU-Parlament begräbt Saatgut-Verordnung

Die umstrittene EU-Saatgutverordnung ist am Dienstag vom Europaparlament definitiv gekippt worden. Eine überwältigende Mehrheit von 511 Abgeordneten votierten in Straßburg dafür, den Entwurf an die EU-Kommission zurückzuweisen. Kritiker hatten in der Verordnung zusätzliche Hürden für die Verbreitung gefährdeter Sorten gesehen.

Schon der hatte der neuen Regelung vor einem Monat eine Abfuhr erteilt.

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Gegen eine Zurückweisung an die EU-Kommission stimmten 136 Abgeordnete, 16 enthielten sich der Stimme. Damit ist der Entwurf endgültig vom Tisch und das Verfahren in erster Lesung abgeschlossen.

Abgeordnete forderten nach dem Votum den zuständigen EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg zum Rücktritt auf. Er hatte am Montag in Straßburg noch für eine Annahme des Entwurfes geworben.

Gefahr für seltene Sorten

Umweltschützer haben immer wieder moniert, dass durch die EU-Regelung die Industriestandards für Saatgut in der EU weiter vereinheitlicht würden. Seltene Sorten wären auf Nischen beschränkt, und nur mehr kleine Betriebe dürften dann Saatgut von gefährdeten Sorten anbieten.