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EU und Griechen streiten um Haushaltsloch

Heute Redaktion
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Zwischen Griechenland und seinen Euro-Rettungspartnern herrscht Uneinigkeit über die Höhe des zu erwartenden Haushaltsdefizits. Während die Griechen nur von 500 Millionen Euro ausgehen, erwarten EU und IWF nicht weniger als das Vierfache.

Aus Athener Regierungskreisen drang durch, dass es Streit über die Höhe des für 2014 erwarteten Haushaltslochs gibt. Während die EU und der Internationale Währungsfonds (IWF) für das kommende Jahr ein Defizit von etwa zwei Milliarden Euro erwarten, sei Griechenland wesentlich optimistischer. Laut Insider-Informationen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag geht die Regierung lediglich von 500 Millionen aus.

Bis Juli hätten EU und IWF sogar gar kein Haushaltsloch erwartet. "Doch plötzlich haben sie ihre Meinung geändert", sagte der Mitarbeiter der Regierung. Dass es jetzt unterschiedliche Ansichten über die Größe des Haushaltslochs gebe, liege daran, dass EU und IWF ein höheres Defizit im griechischen Pensionsfonds voraussagten als die Regierung. Zudem gingen die Geldgeber davon aus, dass die Steuereinnahmen hinter den Erwartungen zurückbleiben würden.

Finanzministerium peilt Einigung Ende Oktober an

Aus dem griechischen Finanzministerium hieß es, Athen sei gleichwohl zuversichtlich, dass es gelingen werde, beim kommenden Besuch der Inspektoren von EU und IWF Ende Oktober zu einer Einigung bei dem Thema zu kommen. Griechenland wird seit 2010 von seinen Euro-Partnern und dem IWF mit rund 240 Milliarden Euro Krediten über Wasser gehalten.