Blei über einer Kerze schmelzen, das flüssige Metall in Wasser kippen und mit der erstarrten Form die Zukunft deuten – dieser weitverbreitete Brauch zu Silvester wird von Generation zu Generation weitergegeben. Heuer wird er laut "Welt" jedoch zum letzten Mal durchgeführt werden dürfen - zumindest offiziell.
Denn eine neue Richtlinie der European Chemicals Agency (ECHA) der Europäischen Union legt ab April 2018 neue Grenzwerte für Blei fest. Damit ist das Aus fürs Bleigießen besiegelt - außer man deckt sich vorher noch mit Blei ein...
Giftiges Blei
Denn Blei kann die Fruchtbarkeit und die Gesundheit ungeborener Kinder beeinträchtigen, langfristig Organe sowie die Flora und Fauna in Gewässern schädigen.
Gleichzeitig gibt es eine neue Verordnung für Blei in Kinderspielzeug. Darunter fallen auch Buntstifte, Fingerfarben und Wasserfarbkästen.
Deutschland rät ab
Das deutsche Umweltbundesamt warnt bereits vor dem Bleigießen und rät dringend davon ab: Beim Erhitzen von Blei entstehen giftige Bleioxide, die über die Atemwege aufgenommen werden. Beim Anfassen der Figuren gelange Blei an die Hände und bei Kindern auch leicht in den Mund. Und das ist höchst gefährlich: Schon geringe Mengen Blei könnten nicht nur Nervensystem, Hirn, Niere und Leber schädigen, sondern auch „die Entwicklung der Intelligenz beeinträchtigen".
Als Alternative gibt es schon Guss-Sets aus Kerzenwachs. Doch die sind deutlich schwieriger in einem Stück aus dem Wasser zu fischen.
(jm)