Wirtschaft

EU vergisst Österreich bei Projekt Seidenstraße

Die EU hat ihren ersten Strategievorschlag zum Thema Seidenstraße vorgelegt. Auf Österreich wurde dabei vergessen.

Heute Redaktion
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China will sich Europa wirtschaftlich nähern. Als Bindeglied soll dabei die „Neue Seidenstraße", ein Geflecht aus Handelswegen zu Land, zu Wasser und in der Luft, fungieren. Allein China will über 900 Milliarden US-Dollar in das Projekt investieren.

Der EU-Vorschlag zu diesem Projekt nennt sich „Europa und Asien verbinden – Bausteine für eine EU-Strategie". Brüssel strebt die Zusammenführung der Verkehrs-, Daten- und Energienetze sowie von Bildungs- und Kulturbereichen zwischen den beiden Kontinenten an. EU-Umwelt- und Sozialstandards sollen eingehalten werden.

Kein Wort zu Österreich

Im Transportbereich wird insbesondere die Vernetzung des Transeuropäischen Transportnetzwerkes mit den asiatischen Netzen angeregt. Aus österreichischer Sicht ist aber bedenklich, dass in dem Papier die geplante Breitspurbahn-Verlängerung aus der Slowakei nach Wien mit keinem Wort erwähnt wird. Dieses Projekt würde Österreich zum zentralen Logistik-Knotenpunkt in Zentral- und Osteuropa machen, mit allen damit verbunden Vorteilen für den Wirtschaftsstandort.

Spediteure warnen

Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Zentralverbandes Spedition & Logistik: „Es war höchste Zeit und ist sehr erfreulich, dass sich die Europäische Union des Projekts Seidenstraße annimmt. Das ist aber nur ein erster Schritt. Jetzt muss das Thema zügig in die Mitgliedsstaaten getragen werden. Insbesondere muss sich die österreichische Regierung darum kümmern, dass Handelsströme und Wertschöpfung nicht an Österreich vorbeifließen."

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Der Zentralverband Spedition & Logistik hat wiederholt eine europäische und eine österreichische Strategie zum Projekt Seidenstraße gefordert. Als zentrales Ziel gilt dabei die Verlängerung der Breitspurbahn von der Slowakei nach Österreich, die damit verbundene Schaffung eines Logistikzentrums im Großraum Wien-Niederösterreich-Burgenland und die bessere Anbindung an wichtige Südhäfen.

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(GP)