Die EU-Kommission hat eine neue Strategie vorgestellt, um noch härter gegen den Drogenhandel vorzugehen. "Die EU wird es nicht tolerieren, dass kriminelle Netzwerke unsere Straßen mit billigen Drogen überschwemmen und so die Gewaltkriminalität anheizen", sagte EU-Innenkommissar Magnus Brunner am Donnerstag in Brüssel. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen den Zollbehörden und mit privaten Paketdiensten soll verstärkt werden, damit Drogen schneller gefunden werden.
Laut dem am Donnerstag präsentierten Aktionsplan wird die Europäische Drogenagentur (Euda) in Zukunft neue Drogenarten schneller erkennen und die Mitgliedsländer frühzeitig warnen. Nach Angaben der Euda sind derzeit vor allem synthetische Drogen auf Basis von Cannabis, Cathinon und Opioiden – deren Wirkung ähnlich wie bei Amphetaminen ist – in Europa im Vormarsch. Trotzdem bleibt Cannabis gemeinsam mit Kokain weiterhin die meist konsumierten illegalen Drogen in Europa.
Bereits im April hat der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, vor einer "Kokain-Schwemme" am deutschen Markt gewarnt. Die Sicherheitsbehörden in Südamerika und Europa arbeiten enger zusammen und setzen auf mehr Kontrollen, um den Handel einzudämmen. Anfang 2024 haben mehrere EU-Länder, darunter auch Deutschland, eine europäische Allianz gegen den wachsenden Kokainschmuggel über die Häfen gegründet.