Wirtschaft

EU verschiebt IBAN - Österreich nicht

Heute Redaktion
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Die EU-Kommission hat entschieden, die Übergangsfrist auf das SEPA-Zahlungssystem um sechs Monate zu verlängern. Damit soll verhindert werden, dass es zu Unterbrechungen im Zahlungsverkehr kommt. Die Nationalbank hält es jedoch für realistisch, dass der österreichische Zahlungsverkehr wie bisher geplant mit 1. Februar umgestellt wird.

Eigentlich sollte das SEPA-Zahlungssystem am 1. Februar europaweit verpflichtend in Kraft treten. EU-Kommissar Michel Barnier hat die Verpflichtung aber um ein halbes Jahr verschoben, EU-Staaten und das Europaparlament müssen dem Schritt noch zustimmen.

Kein reibungsloser Übergang

Die Umstellungsrate sei nicht hoch genug, um einen reibungslosen Übergang zum neuen System zu gewährleisten, erklärte Barnier. SEPA ist der aus 33 Staaten bestehende Einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum. Dazu gehören die 28 EU-Staaten sowie Island, Liechtenstein, Norwegen, die Schweiz und Monaco.

Österreich bleibt offenbar bei 1. Februar

Trotz der Entscheidung der EU-Kommission hält die Nationalbank es für realistisch, dass der österreichische Zahlungsverkehr mit 1. Februar umgestellt wird. Die zusätzliche Übergangsfrist gebe vor allem Nachzüglern mehr Zeit, teilte die OeNB am Donnerstag mit. In den letzten Monaten seien von allen Betroffenen - Unternehmen, öffentlichen Verwaltungen und Banken - große Anstrengungen unternommen worden, um fristgerecht von den nationalen Zahlungssystemen für Überweisungen und Lastschriften auf die Sepa-Standards umzustellen, so die Nationalbank.

Ungeachtet der vorgeschlagenen längeren Übergangsfrist empfiehlt die Nationalbank, die Umstellung der Überweisungen und Lastschriften auf die neuen Formate bis 1. Februar 2014 zu finalisieren. Damit sollte die Parallelphase nationaler Zahlungssysteme und Sepa-Standards und der damit verbundene Aufwand so gering wie möglich gehalten werden.

Erst am Mittwoch war des neuen Systems geübt worden.

Ziel war Vereinfachung

Ziel der Umstellung ist eine Vereinfachung des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs. Mit SEPA ändern sich die Bankverbindungsdaten: Die bisherigen Kontonummern und Bankleitzahlen werden abgeschafft und durch neue internationale Kontonummern ersetzt, die sogenannten (englisch: International Bank Account Numbers). Diese bestehen aus 22 Stellen. Für österreichische Bankkunden beginnt die IBAN mit AT, es folgen zwei neue Ziffern - dann die altbekannte Bankleitzahl und Kontonummer.

Bei inländischen Überweisungen reicht nach der Umstellung die Angabe der internationalen Kontonummer, kurz IBAN. Für SEPA-Überweisungen ins europäische Ausland ist vorerst neben der IBAN auch die internationale Bankleitzahl BIC erforderlich.