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EU-Wahl: Fast halb Wien ist jetzt grün!

Heute Redaktion
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In Wien hat die EU-Wahl vom Sonntag für die Grünen Platz zwei hinter der SPÖ und vor der FPÖ gebracht. Nach Auszählung der Wahlkarten bzw. Briefwahl kriegten sie noch einen zehnten Bezirk dazu. Mit Spannung war das Ergebnis erwartet worden, vor allem für die NEOS schien alles offen. Und die erreichten auf Anhieb 8,5 Prozent, in manchen Bezirken kam Pink sogar auf deutlich mehr. Aber: Als stimmenstärkste Partei etablierten sich in den inneren Bezirken - und nicht nur dort - die Grünen. Das größte Plus insgesamt setzte es einmal mehr für die FPÖ.

In Wien hat gebracht. Nach Auszählung der Wahlkarten bzw. Briefwahl kriegten sie noch einen zehnten Bezirk dazu. Als stimmenstärkste Partei etablierten sich in den inneren Bezirken - und nicht nur dort - die Grünen. Die NEOS erreichten auf Anhieb 8,5 Prozent, in manchen Bezirken kam Pink sogar auf deutlich mehr. Das größte Plus insgesamt setzte es einmal mehr für die FPÖ.

 

Die Briefwahl- bzw. Wahlkartenstimmen in der Bundeshauptstadt Wien sind seit Montag Nachmittag ausgezählt - und sie haben den Grünen letztendlich einen weiteren Bezirk und zudem das größte Plus unter den Rathaus-Parteien beim Wien-Ergebnis beschert.

15. Bezirk ist auch grün

Die Öko-Partei kommt nun auf 20,9 Prozent der Stimmen, ein Zuwachs von 3,89 Prozentpunkten. Und sie sind nun auch in Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) die stärkste Partei. Dort erreichten sie 27,7 Prozent, ein Plus von 6,13 Prozentpunkten. Die Grünen konnten bei der EU-Wahl somit insgesamt zehn Bezirke für sich entscheiden. Wobei sie Währing (18. Bezirk) doch noch fast verloren hätten. Ein Plus von knapp 80 Stimmen reicht jedoch für den ersten Platz.

Die SPÖ - die stimmenstärksten Partei in Wien - kommt nun auf 27,62 Prozent. Das sind um 0,95 Prozentpunkte weniger als 2009. Für die FPÖ haben sich in Wien 18,21 Prozent der Wahlberechtigten entschieden. Das bedeutet nun ein Plus von 2,89 Prozentpunkten. Die Freiheitlichen waren am Sonntag, also vor Auszählung der Briefwahlstimmen, noch bei 19,36 Prozent und einem Plus von 4,04 Prozentpunkten gelegen.

Innenbezirke sind grün

Die inneren Bezirke - abgesehen vom 1. Bezirk - sind inzwischen durchgehend grün dominiert: In Wien-Landstraße verdrängten die Grünen mit 26,29 Prozent die SPÖ von Platz Eins. In Wien-Wieden musste die ÖVP weichen, denn die Wähler entschieden sich hier zu 28,37 Prozent für Grün. Statt bei der SPÖ machten auch die Margaretner ihr Kreuz heuer mehrheitlich lieber bei den Grünen, die 28,37 Prozent von sich überzeugen konnten.

Der sechste und siebente Bezirk hatten sich schon 2009 als grüne Hochburgen erwiesen und blieben das auch heuer: In Mariahilf bekamen die Grünen 32,43 Prozent der Stimmen, in Neubau waren es sogar 36,01 Prozent. Auch in der Josefstadt (31,41 Prozent) und im Alsergrund (29,6 Prozent) schnitten Ulrike Lunacek und ihr Team wie auch schon 2009 am besten ab. Erstmals bei EU-Wahlen konnte man auch im sonst ÖVP-dominierten Währing punkten. Hier entfielen 26,96 Prozent der Stimmen auf Grün, was auch hier Platz Eins bedeutet. Von der SPÖ eroberte man mit 26,01 Prozent dagegen Hernals - und damit den insgesamt neunten grünen Wiener Bezirk.

Die ÖVP konnte ihren Verlust nun eingrenzen. Nach der Auswertung der Briefwahl bzw. der Wahlkarten kommt sie auf 16,6 Prozent, ein Minus von 1,62 Prozentpunkten - nachdem die Einbußen am Sonntag noch 2,41 Prozentpunkte betragen hatten.

Freuen dürfen sich auch die NEOS. Sie kommen in Wien im Endeffekt auf 9,09 Prozent. Am Wahlabend waren noch 8,5 Prozent pinke Stimmen ausgewiesen worden.

Karas hat die meisten Vorzugsstimmen

Auch das Ergebnis in Sachen Vorzugsstimmen liegt nun vor. Die sehr persönliche Wahlkampagne von ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas hat nicht nur national, sondern auch in Wien Wirkung gezeigt: Karas ist wie bereits 2009 Wiener Vorzugsstimmenkaiser. 21.436 Wähler gaben ihm ihre Vorzugsstimme, wie die Stadt Wien am Montag mitteilte. Über 10.000 Vorzugsstimmen haben auch zwei weitere Spitzenkandidaten erreicht: Die grüne Frontfrau Ulrike Lunacek konnte 14.558 Wähler von sich überzeugen, auf den SPÖ-Quereinsteiger Eugen Freund entfielen 13.895 Vorzugsstimmen.