Politik

EU-Wahlkampf: Parteien zogen Schlussstrich

Heute Redaktion
Teilen

Am Freitag präsentierten sich die EU-Spitzenkandidaten der österreichischen Parteien ein letztes Mal im Rahmen der Schlussveranstaltungen. Die abschließende Veranstaltung der FPÖ und des BZÖ war bereits am Donnerstag über die Bühne gegangen, jene der Grünen findet am Samstag statt. Bundespräsident Heinz Fischer hat am Freitag noch einmal zum Urnengang aufgerufen. Wofür die österreichischen Spitzenkandidaten stehen, lesen Sie im "Heute"-Check.

.

ÖVP:

Mit Optimismus hat die ÖVP Freitag früh ihren Europa-Wahlkampf formal beendet. Spitzenkandidat Othmar Karas erklärte bei der offiziellen Schlussveranstaltung in der Wiener Innenstadt, er habe zuletzt immer mehr Unterstützung gespürt. Generalsekretär Gernot Blümel sagte: "Wir können es schaffen", am Sonntag als erste durchs Ziel zu gehen. Bis dahin zähle jede Stimme.

Blümel strich noch einmal die Vorzüge des ÖVP-Kandidaten im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern hervor und würdigte ihn als "kompetentesten Kandidaten". Er bekräftigte auch noch einmal, dass die ÖVP die Europapartei in Österreich sei und Europa "quasi in ihren Genen" habe. Auch nach dieser offiziellen Schlussveranstaltung werde die ÖVP noch bis Samstagabend bei zahlreichen Events für ihre Kandidaten werben.

SPÖ:

Am Sonntag gehe es darum, dass in Europa die Weichen neu gestellt werden "und dass wir damit einen Kurswechsel einleiten, der notwendig ist, wenn wir Europa endlich aus der Krise holen wollen", erklärte Spitzenkandidat Eugen Freund beim Wahlkampffinish in der Wiener Stadthalle. "Die Medikamente, die Brüssel verteilt hat, um aus der Krise zu kommen, waren die falschen." Denn die Vermögenden seien selbst in der Krise immer reicher geworden. "Aber für die 26 Millionen Arbeitslosen, für die haben die Konservativen nicht einmal Rezepte gehabt, um sie aus ihrer traurigen Lage zu befreien."

"Diese Wahl ist eine Richtungsentscheidung, es ist jetzt hoch an der Zeit, endlich jene zur Kassa zu bitten, die für die Finanzkrise verantwortlich sind", forderte Freund. Freund verwies auch auf die FPÖ, die die Wählerinnen und Wähler auffordert, am 25. Mai nicht an Europa zu denken, sondern der Regierung hier einen Denkzettel zu verpassen. "Da kann ich nur sagen: Ich hoffe, die Wähler denken daran, wer ihnen vor zehn Jahren das Desaster in Kärnten eingebrockt hat."

NEOS:

In der "Begegnungszone" der Wiener Mariahilfer Straße haben die NEOS am Freitag ihren Wahlkampf offiziell beendet. Spitzenkandidatin Angelika Mlinar bedankte sich in ihrer sehr kurz gehaltenen Wortspende bei den freiwilligen Wahlkampfhelfern, die auch beim Abschluss die Mariahilfer Straße mit pinken Luftballons geschmückt hatten.

"Wir brauchen neuen Optimismus und Mut zur Hoffnung", versuchte sie nochmals, für eine pro-europäische Wahlentscheidung am Sonntag zu werben. Parteichef Strolz hatte sich aufgrund der anhaltenden Kritik am NEOS-Auszug während der Budget-Debatte des Nationalrats entschieden, doch lieber im Hohen Haus sitzen zu bleiben.

REKOS:

Spitzenkandidat Ewald Stadler zeigte sich beim Wahlkampfabschluss zuversichtlich: "Wir werden am Sonntag die Überraschung des Wahlabends sein", sagte er. Das Projekt REKOS will Stadler unabhängig vom Ausgang der EU-Wahl weiterführen und bereits kommende Woche mit der Vorbereitung der Nationalratswahl beginnen.

Die Ausgangslage habe sich mit dem Nicht-Antreten Hans-Peter Martins und des Team Stronach sowie dem Rückzug von Ulrike Haider-Quercia als Spitzenkandidatin des BZÖ wöchentlich verbessert, meinte Stadler in einem Resümee über den Wahlkampf. Es sei gelungen, "die Marke" REKOS innerhalb kurzer Zeit im politischen Spektrum zu positionieren, zeigte er sich überzeugt. Auch der "skandalöse Anbetungsverein um Conchita Wurst" habe zur "Profilschärfung" beigetragen, da seine Partei als einzige von vornherein klargestellt habe, dass sie es "für peinliches Theater" halte.

Europa Anders:

Die Wahlallianz Europa Anders stellte zum Wahlkampfabschluss ihren Slogan "Für ein Europa der Menschen": am Viktor-Adler-Markt bildlich dar: Spitzenkandidat Martin Ehrenhauser öffnete PassantInnen und InteressentInnen eine symbolische Tür nach Brüssel und rollte ihnen den roten Teppich aus.

"Ich werde die Tür für die Anliegen jener Menschen öffnen, die von der Politik in den letzten Jahren vernachlässigt wurden. Deren Interessen sind bei uns die Stars, und nicht die der Lobbyisten und der Finanzindustrie", erklärte Ehrenhauser. Ehrenhauser ist vom Einzug ins Parlament überzeugt.

;