Wirtschaft

Euro hat unsere Löhne kräftig gestutzt!

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Die österreichischen Einkommen sind in den vergangenen zehn Jahren quer durch die soziale Schichten zurückgegangen, jene der Ärmsten am stärksten - nämlich um bis zu 35 Prozent.

Die Schweizer Großbank UBS hat jetzt die inflationsbereinigten Einkommen von elf europäischen Ländern untersucht und zieht einen beängstigenden Schluss: Österreich hat, was die Einkommen betrifft, nicht wirklich von der Einführung des Euro profitiert. Untersucht wurden die realen (inflationsbereinigten) verfügbaren Einkommen, das ist jener Teil des Einkommens, der den privaten Haushalten für den privaten Konsum zur Verfügung steht.

"Österreich sieht alarmierend schwach aus", kommentiert Analyst Paul Donovan in der neuen Studie. "Das Bild zeigt relativ geringe Zuwächse bei den nominellen verfügbaren Einkommen in Verbindung mit Inflation."

Ärmste am meisten betroffen

In Österreich haben die ärmsten Haushalte am stärksten verloren, das reichste Zehntel noch am wenigsten (kumuliert um 10 Prozent). Anders als in der Mehrzahl der anderen Länder haben bei uns aber alle Einkommensgruppen verloren.

Durchgängig auf der Verliererseite des ersten Euro-Jahrzehnts befanden sich auch die deutschen und irischen Haushalte. Bei den Griechen, Spaniern, Portugiesen sowie (untypischerweise) Finnen haben alle Einkommensschichten gewonnen. Zu den Verlieren gehören auch die französische und italienische Mittelklasse.

Relativ am stärksten legten die verfügbaren Einkommen der Ärmsten in Frankreich, Spanien, Portugal und Griechenland zu. Letztere lagen allerdings vorher bereits sehr tief. Ein Angehöriger des schwächsten Einkommenszehntels in Frankreich hat noch 2010 doppelt so viel bekommen als ein Grieche im letzten Einkommens-Dezil seines Landes.