Österreich

Eurofighter-Einsatz wegen ausgerissenem Ballon

Heute Redaktion
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Stolze 500.000 Euro allein an Betriebskosten hat gestern der Eurofighter-Einsatz zur Beobachtung eines Warmluft-Ballons laut Kurier gekostet. Die Jets waren aufgestiegen, nachdem sich der Ballon, der im Rahmen eines Projekts von einem Studenten der Linzer Kunstuni gebaut wurde, losgerissen hatte. Eine Gefahr für die zivile Luftfahrt bestand nicht. Der Student dürfte unbehelligt bleiben.

"Es liegt derzeit kein strafrechtlicher Tatbestand vor", hieß es heute bei der Polizei. Das Bundesheer wiederum wird dem Studenten den Eurofighter-Einsatz nicht in Rechnung stellen, denn die Luftraumüberwachung sei eine hoheitliche Aufgabe des Staates, so das Verteidigungsministerium.

Ballon in 14.500 Meter Höhe
Das zehn mal 40 Meter große Fluggerät war am Samstagvormittag in Richtung Flughafen Hörsching getrieben. Auf dem Radar war das Fluggerät nicht sichtbar. Ein Polizeihubschrauber entdeckte den "Zeppelin" in einer Höhe von rund 3.000 Metern. Die Austro Control koordinierte sich daraufhin mit dem Bundesheer. Drei Eurofighter stiegen auf und orteten das Fluggerät gegen 14.20 Uhr in einer Höhe von 14.500 Metern südlich von Graz.

Ballon flog nach Slowenien
Entgegen einem ursprünglichen Bericht der Sicherheitsdirektion Oberösterreich gab es kein Ansuchen der Austro Control, den "Zeppelin"über geeignetem Gebiet durch Beschuss zum Absturz zu bringen. Ein solches wäre rechtlich gar nicht möglich, betonte die Austro Control.

Der Einsatz der Abfangjäger beschränkte sich diesmal auf die Beobachtung des Luftraums. Die Piloten der Eurofighter, die das Fluggerät abwechselnd begleiteten, gaben die Daten über Höhe und Flugrichtung an die Austro Control weiter. Gegen 15.30 Uhr konnte der Eurofighter-Einsatz beendet werden. Zu diesem Zeitpunkt hatte der "Zeppelin" das österreichische Hoheitsgebiet in Richtung Slowenien verlassen.

APA/red