Europol hat vor der zunehmenden Gefahr von extrem gewalttätigen Kult-Gruppen im Internet gewarnt. Diese hätten vor allem gefährdete Kinder und Jugendliche im Visier und würden sie zu extremen Gewalttaten und Sex-Videos zwingen, heißt es in einem Bericht der Polizeibehörde in Den Haag. Es gehe um kriminelle Netzwerke, die mit dem Cyber-Grooming auch Terrorakte, Chaos und Gewalt schürten. Unter Grooming versteht man das Heranmachen von Erwachsenen an Kinder über das Internet.
Die Gruppen sind nach Informationen von Europol rund um einen charismatischen Führer wie Sekten organisiert. Die Mitglieder müssten Videos mit extremer Gewalt oder Sex teilen. Je mehr Content, desto höher würden sie in der Gruppe stehen.
Die Täter würden gezielt ihre Opfer auf Gaming-Plattformen, bei Streaming-Diensten oder in sozialen Medien suchen. Oft seien es verletzliche junge Leute im Alter von 8 bis 17 Jahren, ethnische oder sexuelle Minderheiten, mit psychischen Problemen. In einigen Fällen seien sogar Selbsthilfe-Gruppen infiltriert worden. Mit den Videos könnten die Opfer schließlich erneut erpresst werden, um noch mehr Gewalttaten zu verüben.