In der deutschen Gemeinde Norderstedt hat man einen schrecklichen Verdacht: Wurde dieser Kinderspielplatz auf einem Massengrab von Euthanasie-Opfern errichtet?
Auf diesem Spielplatz sind in diesen Tagen keine freudigen Kinderrufe mehr zu hören. Das ganze Areal wurde gesperrt, denn die Behörden von Schleswig-Holstein haben einen schrecklichen Verdacht: Unter dem Freizeitgelände könnte sich ein NS-Massengrab befinden.
"Die Entnahme von Bodenproben und Ausgrabungen sind für den 10. und 11. Juli geplant. Sollten die Archäologen dabei auf Knochen stoßen, wird die Kriminalpolizei hinzugezogen", wird eine Sprecherin des Archäologischen Landesamts in "Bild" zitiert. Auch der Leiter der Behörde, Ulf Ickerodt, ist demnach an den Grabungen beteiligt.
Nach Angaben der Stadt Norderstedt hätte man Hinweise einer Anwohnerin des Stadtteils von Harksheide, wo sich der Spielplatz befinden, welche in den 1960er-Jahren dort aufgewachsen sei. Ihren Angaben zufolge, wurden damals öfter Knochen auf dem Areal gefunden.
Opfer des Euthanasie-Programms?
In der Siedlung ging damals das Gerücht um, dass es sich um menschliche Überreste aus der Zeit des Nationalsozialismus handeln könnte. Auch einen Bezug zu einer nahen Klinik wollte die Frau nicht ausschließen.
Laut "Hamburger Abendblatt", vermute die Zeugin, dass an dieser Stelle Opfer des Euthanasie-Programmes durch Mitarbeiter der damalig sogenannten Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn verscharrt wurden.
Im Archäologischen Landesamt nimmt man diese Aussagen sehr ernst. "Es gibt unterschiedliche Versionen, denen jetzt nachgegangen wird", so die Sprecherin weiter. Bis die Sachlage geklärt ist, bleibt der Spielplatz geschlossen.
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(red)