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"Eve of Man" im Test: Fade Dystopie & bekannte Story

Heute Redaktion
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Die Geschichte in "Eve of Man" ist von der Idee her nichts Neues: Eine Dystopie in neuem Gewand, das großen Anklang bei Jugendlichen findet. Bei mir leider nicht.

Kennt ihr das Gefühl von einem Buch, einem guten Roman, einer spannenden Biografie oder vielleicht sogar einem interessanten Fachbuch, vollkommen vereinnahmt zu werden? Das Gefühl, stundenlang lesen zu können und dabei die menschlichen Bedürfnisse vollkommen zu vergessen?

Gehypte Bücher

Ich hatte das Glück, schon viele solcher Bücher lesen zu dürfen und in den letzten Jahren habe ich immer mehr festgestellt, dass mit mir auch die Autoren wachsen, deren Bücher mich in jungen Jahren fasziniert haben und mich heute mit ihren neuen Werken immer noch beeindrucken.

Rhea Schlager ist "Heute"-Redakteurin und bloggt auf r[h]ealized. Ihre privaten Leidenschaften rund um Videospiele, Literatur und Häkeln sind die Hauptthemen ihres Blogs.

Ich hatte allerdings auch schon oft das Pech, extrem gehypte Bücher lesen zu müssen, die ich unglaublich kräftezehrend fand. "Fifty Shades of Grey" von E. L. James (Ja, ich geb es zu!), "Die Auswahl" von Ally Condie und ebenso der im August erschienene erste Teil der Trilogie "Eve of Man" von dem Autorenpaar Tom und Giovanna Fletcher sind solche Bücher.

Erneut eine Dystopie

Ich hab mich durch die ersten Seiten von Eve of Man regelrecht gequält. Dabei fand ich den Text am Buchrücken sehr spannend. Der Grund für meine Sichtweise ist, dass dieses Buch mit vielen Seiten voller Erklärungen sowie unwichtigen und einschläfernden Dialogen beginnt. Natürlich muss man sich als Leser in so einen dystopischen Roman auch hineinversetzten können.

Trotzdem ging es meiner Meinung nach später auch nicht anders weiter: Die Autoren wechseln zwischen mehreren Sichtweisen hin und her. Zuerst findet sich der Leser in Eves Haut, danach in der eines jungen Mannes. Aber auch diese Sichtweise ist eher langweilig und unerwünscht. Und das, obwohl von den Autoren ein Aufstand der Bevölkerung angedeutet wird. Der Schreibstil lässt sich aber gut und flüssig lesen.

Jugendromane auch für Erwachsene geeignet

Oft denke ich mir, dass ich mit meinen 30 Jahren schon zu alt für Jugendbücher bin. Der Gedanke kam ebenso bei diesem Roman, der auf diversen Onlineplattformen regelrecht gehypt wird. Ich kann diesen Hype nämlich ganz und gar nicht nachvollziehen.

Aber dann dachte ich auch so bei mir, dass ich erst letztens die Buchreihe "Throne of Glass" von Sarah J. Maas beendet habe und diese Bücher mein Herz und meinen Kopf vollkommen für sich einnehmen konnten, obwohl die Bücher ebenfalls im Jugendroman-Genre angesiedelt sind. Ähnlich ist es mit dem Buch "Krabat" von Ottfried Preußler, das ich als Jugendliche und als Erwachsene gleichermaßen immer wieder gern lese und mich in die düsteren Zeilen auf's Neue verliebe.

Fazit

Eve of Man mag ein weiterer dystopischer Roman sein, der tagesaktuelle Themen wie den Klimawandel, Flüchtlinge und andere wesentliche Inhalte behandeln. Für mich hat dieses Buch leider aber keinen Lesewert, da sowohl Spannung als auch Tiefgang der Geschichte und der Charaktere von den Autoren komplett ignoriert wurden.