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Everest-Kletterer auf 6.000 Metern abgestraft

Heute Redaktion
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Ryan Sean Davy wollte sich um die 10.000 Euro teure Aufstiegsgebühr drücken und versteckte sich in einer eisigen Höhle auf dem Everest vor den Behörden.

Pech für einen Möchtegern-Extremkletterer aus Südafrika: Weil er sich um die verpflichtende Gebühr von umgerechnet 10.000 Euro für den Aufstieg auf den höchsten Berg der Welt drücken wollte, musste Ryan Sean Davy um sein Leben fürchten.

Wie die "Daily Mail" berichtet startete der Geizhals alleine seinen gefährlichen Aufstieg auf den Mount Everest. Doch die Behörden bekamen Wind von der Aktion und starteten eine Suchaktion nach dem wahnwitzigen Kletterer. In einer eisigen Höhle auf über 6.000 Metern Seehöhe wurden sie fündig – dort hatte sich Davy vor den Kontrolleuren versteckt.

Der Südafrikaner wurde zum Abstieg gezwungen und sein Reisepass konfisziert. Zusätzlich wurde er zu einer Geldstrafe von rund 20.000 Euro verdonnert. Die doppelte Summe dessen, was er sich eigentlich mit seiner wahnwitzigen Aktion einsparen wollte. Außerdem droht ihm ein zehnjähriges Bergverbot.

"Wurde wie ein Mörder behandelt"

In einem Facebook-Post schrieb Davy jetzt, dass er Angst um sein Leben habe. Er sei bei seiner Entdeckung von den Behörden "wie ein Mörder behandelt worden" und nach seiner Ankunft im Basislager habe er gefürchtet, gleich an Ort und Stelle "zu Tode gesteinigt zu werden". Jetzt setzt er alles daran, einer Haftstrafe in einem nepalesischem Gefängnis zu entgehen.

Der Kletterer mit der schmalen Geldbörse war schon vor seinem Aufstieg aufgefallen. Der Verbindungsoffizier Gyanendra Shresth berichtete: "Ich habe ihn alleine nahe dem Basislager gesehen. Als ich näher kam um ihn anzusprechen, rannte er einfach davon. Ich bin ihm gemeinsam mit einem Freund gefolgt und fand ihn versteckt in einer nahen Höhle."

Nach eigener Aussage will Davy es bis über den berüchtigten Khumbu-Eisbruch geschafft haben, bevor er entdeckt wurde. Sein Pass wurde nach Kathmandu gebracht, doch der Südafrikaner ist komplett pleite. Er kann sich kein Flugticket aus der Everest-Region in die nepalesische Hauptstadt leisten.

Davy will die Strecke von über 150 Kilometern Luftlinie jetzt zu Fuß zurücklegen und hofft auf einen barmherzigen Busfahrer für eine Mitfahrgelegenheit.

(rcp)