Österreich

Ewige Sperrstunde für das beliebte Opernklo

Das sogenannte „Opernklo" in der Passage ist seit 1. Jänner nur noch Teil der Geschichte der Wiener Stoffwechselkultur.

Heute Redaktion
Teilen
Ljubinka (61, l.) hat auch hinter Tom Cruise (o.) geputzt.
Ljubinka (61, l.) hat auch hinter Tom Cruise (o.) geputzt.
Bild: Denise Auer

Hollywood-Star Tom Cruise hat sich während seiner Wien-Dreharbeiten zu "Mission: Impossible 5" hier erleichtert. Auch Pop-Ikone Falco war öfters zu Gast.

Dem rührigen Betreiber Gerhard Neuhold (74) wurde bereits vor einem Jahr die Pacht gekündigt, weil man seitens der MA48 die Anlage in den Sanitärbereich der Wiener Linien integrieren will.

Der Pensionist versteht die Toilettenwelt nicht mehr: "Meine Anlage hat keinen Cent Steuergeld gebraucht, täglich bis zu 300 Besucher mit Opern- und Walzermusik begleitet."

Mehr noch: Mit den zuletzt 90 Cent Zutrittskosten für das Austreten mit Musikbegleitung hat Neuhold trotz Betriebskosten von rund 6.000 Euro einen kleinen Gewinn erwirtschaftet.

Auch die langjährige Toilettenfrau Ljubinka S., die täglich bis zu zehn Mal hier putzte, ist betrübt: "Ich verstehe nicht, warum mir der Magistrat meinen Arbeitsplatz genommen hat." Und sie fügt unter Tränen hinzu: "Ich weine um diese Toilette. Sie war mein Leben …!"