Wirtschaft

Ex-Begas-Chef hatte 10 Millionen Schwarzgeld

Heute Redaktion
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Die Affäre rund um den früheren BEGAS-Vorstand Rudolf Simandl erreicht neue Ausmaße: Der Ex-Manager soll insgesamt zehn Millionen Euro Schwarzgeld - Mittel, die nicht versteuert wurden - besessen haben.

Der im April dieses Jahres fristlos entlassene Manager soll über zwei Stiftungen in Liechtenstein verfügt und Einkünfte aus ihnen bezogen haben, berichtet News. Die Informationen stammen aus einer Selbstanzeige, deren Entwurf Ermittler im August bei einer Hausdurchsuchung in einem bereits gepackten Koffer des früheren Begas-Chef gefunden haben.

Auf dem Zettel steht, dass Simandl "zu Spitzenzeiten" bei der BEGAS 483.000 Euro brutto im Jahr bekommen hat. Für die seit dem Jahr 2000 aufgelaufene Steuerschuld habe er dem Finanzamt Eisenstadt bereits fünf Mio. Euro bezahlt.

Laut Simandls Angaben in der Selbstanzeige soll der Manager Einkünfte aus zwei Liechtensteiner Stiftungen namens "Janira" und "Nonac" ebenso bezogen haben wie aus dem Verkauf dreier ausländischer Lebensversicherungen, deren Erlös nicht versteuert worden sein soll. Auch bei Gewinnen aus Anteilsverkäufen der Firma "Pöttschinger Edelputenholding" sowie bei erhaltenen "Provisionen" im Ausmaß von 1,36 Mio. Euro soll der Fiskus das Nachsehen gehabt haben.

Nun sei unter anderem die Frage zu klären, ob Simandls Selbstanzeige rechtzeitig erfolgt sei. Waren bereits Verfolgungshandlungen eingeleitet, könnte es dafür zu spät gewesen sein.

Liechtensteinische Bank zeigte Simandl wegen Geldwäsche an

Am 23. Juli hatte laut News die Liechtensteinische Landesbank Anzeige gegen Simandl wegen Geldwäsche erstattet. Der Ex-BEGAS-Vorstand soll nach seiner Entlassung Konten auf die Namen seiner Frau und seiner Kinder angelegt und Zahlungen in der Höhe von insgesamt 4,4 Mio. Euro auf die Konten angekündigt haben. Zahlungen als "Schadenersatz" an die BEGAS seien aus Liechtenstein gekommen, berichtete das Nachrichtenmagazin. Simandl habe versucht, den BEGAS-Schaden zu minimieren und Rückzahlungen in sechsstelliger Höhe geleistet sowie Privatkonten als Sicherstellung zur Verfügung gestellt.

Erste Ermittlungen verliefen im Sand

Bereits 2005 habe die Staatsanwaltschaft gegen Simandl ein Ermittlungsverfahren geführt. Damals sei in einer anonymen Anzeige behauptet worden, dass sich der Manager private Anschaffungen durch die BEGAS habe zahlen lassen. Nach einer "umfassenden Stellungnahme" Simandls sei dieses Verfahren jedoch eingestellt worden.

APA/red.