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Ex-Botschafter prangert Biopic "Snowden" an

Heute Redaktion
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John Christian Kornblum, von 1997 bis 2000 US-Botschafter in Deutschland, äußerte heftige Kritik an Oliver Stones Biopic "Snowden". Im Interview mit der deutschen "Bild" bezichtigt er Stone, Wahrheiten zu verdrehen und Edward Snowden fälschlicherweise als Helden darzustellen.

John Christian Kornblum, von 1997 bis 2000 US-Botschafter in Deutschland, äußerte heftige Kritik an Oliver Stones Biopic "Snowden". Im Interview mit der deutschen "Bild" bezichtigt er Stone, Wahrheiten zu verdrehen und Edward Snowden fälschlicherweise als Helden darzustellen.

"Oliver Stone ist ja berüchtigt für seine Verdrehung von Wahrheiten", so Kornblum. "Stone knetet ein Thema so lange, bis es in ein Bild passt, das sich gut vermarkten lässt". In Stones aktuellem Biopic "Snowden" sei das das Bild eines Rebellen, der die üblen Machenschaften der US-Regierung enthüllt.

Der ehemalige Botschafter sieht den berühmten Whistleblower hingegen als Verräter: "Tatsächlich ist Snowden kein Kämpfer für Bürgerrechte. In Washington schätzt man, dass 90 Prozent des Datenmaterials, das er entwendet hat, aus strategischen Informationen für Russen und Chinesen bestand." Dann fügt Kornblum noch hinzu: "Die russische Regierung hat aus gutem Grunde den Film gelobt."

Überraschend kommt es freilich nicht, dass ein ehemaliger US-Botschafter einen Film kritisiert, der Edward Snowden im bestmöglichen Licht zeigt. Zumindest einen Vorwurf muss Oliver Stone für sein Porträt des Whistleblowers aber in jedem Fall über sich ergehen lassen: Objektiv ist der Film nicht gerade.

"Snowden" startet am 23. September 2016 in den österreichischen Kinos. Joseph Gordon-Levitt ist in der Hauptrolle des Biopics zu sehen.