Szene

Ex-Burgchef soll Steuern hinterzogen haben

Heute Redaktion
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Der Arbeitsrechtler Bernhard Hainz ist misstrauisch wegen der hohen Barauszahlungen an den gefeuerten Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann. Diese Beträge sollen sich nicht in den Büchern gefunden haben. Der Anwalt sagt unumwunden: "In Wahrheit riecht das für mich nach einem Modell der Steuerhinterziehung."

Der Arbeitsrechtler Bernhard Hainz ist misstrauisch wegen der hohen Barauszahlungen an den . Diese Beträge sollen sich nicht in den Büchern gefunden haben. Der Anwalt sagt unumwunden: "In Wahrheit riecht das für mich nach einem Modell der Steuerhinterziehung."

Laut dem Nachrichtenmagazin "profil" soll Matthias Hartmann im Juli 2009 nicht 233.000 Euro, sondern 363.000 Euro in bar von der damaligen kaufmännischen Geschäftsführerin Silvia Stantejsky erhalten haben - angeblich Honorare für die Vorbereitungsjahre, in denen der designierte Direktor noch kein Konto in Wien hatte.

"Riecht nach Steuerhinterziehung"

Der Arbeitsrechtler Bernhard Hainz, der das Burgtheater und die Bundestheater-Holding vertritt, belastet den Deutschen schwer: "Hartmann war entgegen seiner Beteuerung, vom Schattensystem, das Stantejsky aufgezogen hatte, nichts gewusst zu haben, sogar selbst daran beteiligt. Er hat die Honorare, die er im Vorfeld seines Dienstantrittes bekam, von Stantejsky jahrelang verwalten lassen, wissend, dass dieser Betrag nicht in die Bücher eingeht." Hartmann könne nicht leugnen, dass sich "eine Bargeldverwaltung vorbei an der Buchhaltung etabliert hatte". Hainz weiter: "In Wahrheit riecht das für mich nach einem Modell der Steuerhinterziehung."

Tatsächlich hat schon die aufgenommen.

Chaos bei Meldeadressen

Auch bei den Meldeadressen des Theatermachers gibt es ein Durcheinander. Laut dem Schweizer "Tagesanzeiger" liegt eine Ansässigkeitsbestätigung des Zürcher Finanzamts für Hartmann bis zum 20. Juli 2009 vor. An diesem Tag hat er sich demnach beim Bevölkerungsamt der Stadt Zürich abgemeldet, "mit der Begründung: Wegzug nach Wien".

Die Honorarnote für die Barzahlungen (mit einer Zürcher Adresse) datiert aber laut "Presse" vom 29. August 2009, zu diesem Zeitpunkt war Hartmann dort nicht mehr gemeldet.

Laut "Salzburger Nachrichten" ist die Meldebestätigung mit 24. Februar 2014 datiert, offenbar wurde sie erst jetzt nachgereicht?

Premiere vom 6. April wackelt

Die für 6. April geplante Premiere, die Hartmann nach eigener Vorlage an der Burg inszenieren sollte, wird seinem Anwalt zufolge kaum stattfinden können. Hartmann hat "Im falschen Film" selbst geschrieben. "Seine Regie ist von jemand anderem schon urheberrechtlich nicht zu übernehmen", so der Rechtsvertreter. Mit der Auflösung des Vertrags müsse man sich außerdem über die Regien neu einigen. Alle Leistungen (Direktion und Regien) waren gemeinsam in einem Vertragswerk fixiert.

Hermann Beil nächster Boss?

Laut News steht schon ein Übergangsdirektor fest. Hermann Beil, ehemaliger Burgtheater-Chefdramaturg und legendärer Weggefährte von Claus Peymann, soll als Interimsintendant folgen. Aus dem Ministerium gibt es aber noch keine offizielle Bestätigung.