Ex-Chefarzt aus Österreich vor deutschem Gericht

Ein Österreicher, der als Chefarzt in Halberstadt praktizierte, steht vor Gericht. Er verabreichte Frauen beim Sex heimlich Drogen, eine starb. Auch drei Vergewaltigungen soll er begangen haben.

Schwere Vorwürfe gegen einen gebürtigen Österreicher in Deutschland: Der Ex-Chefarzt soll Geliebten beim Sex in zehn Fällen heimlich und zum Teil gegen ihren Willen Kokain verabreicht haben. Eine Frau ist an einer Überdosis gestorben. Nun gibt es weitere Vorwürfe gegen den Mann: schwere Vergewaltigungen.

Im Prozess geht es um Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzungen und Vergewaltigung. So hat eine der Frauen laut Anklage unter Kokain-Einfluss mehrere Verkehrsunfälle gebaut. In anderen Fällen konnten die Frauen nicht mehr sagen, ob sie Sex wollten oder nicht.

Einer 38-Jährigen soll der ehemalige Chefarzt im Februar dieses Jahres beim Sex eine Überdosis Kokain verabreicht haben. Das Opfer starb an einer Drogenvergiftung.

Angeklagter schweigt

Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Chefarzt unter anderem Vergewaltigung mit Todesfolge vor. Der Angeklagte hat sich während des Verfahrens nicht zu den Vorwürfen geäußert. Beim Prozess ließ er über seine Verteidiger lediglich mitteilen, dass er den Tod der Frau nicht beabsichtigt habe, berichtet der deutsche MDR.

Seit März vergangenen Jahres sitzt der 42-Jährige in Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge droht ihm eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.

(hos)