Österreich

Ex-Chefinspektor soll Familie gequält haben

Heute Redaktion
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Bild: Hertel Sabine

Die Anklage klingt nach Haft: Siegfried M. (64) soll Frau (41) und Töchter (14, 11, 8) über Jahre geschlagen, eingesperrt und ihnen mit dem Umbringen gedroht haben. Am Dienstag stand der Ex-Chefinspektor vor Gericht. Dort sagte er: "Ich wurde nur manchmal laut!"

Die Anklage klingt nach Haft: Siegfried M. (64) soll Frau (41) und Töchter (14, 11, 8) über Jahre geschlagen, eingesperrt und ihnen mit dem Umbringen gedroht haben. Am Dienstag stand der Ex-Chefinspektor vor Gericht. Dort sagte er: "Ich wurde nur manchmal laut!"

1,70 Meter groß und schmächtig. Mit dünner Stimme steht Vater Siegfried zu seinen Erziehungsmethoden. "Mir war es wichtig, dass sich die Kinder anständig benehmen", erklärt der pensionierte Chefinspektor am Dienstag im dicht gefüllten Gerichtssaal. "Gewalttätig war ich aber nie. Ich bin nur manchmal etwas laut geworden!"

Seine Frau und die drei Töchter sehen das anders. Der Polizist sei daheim ein Tyrann gewesen. Mit Psychoterror habe er die Familie grausam gequält, mit dem Hosenspanner habe er fast täglich zugeschlagen. Sogar mit der Pistole habe er gedroht.

Wie groß die Angst gewesen sein muss, beweist der Tonbandmitschnitt des Polizeinotrufs, den Richterin Ingrid Altmann vorspielt. "Hilfe, mein Papa bringt uns alle um", schreit die Tochter (14) ins Telefon. Sie hatte sich im Badezimmer eingesperrt, weil ihr Vater wieder einmal ausgezuckt war. 50 Zeugen sind geladen, am 22. Oktober wird fortgesetzt.