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Ex-CIA-Chef: Russland kontaktierte Team Trump

Der frühere CIA-Chef John Brennan hat nun bestätigt, dass Russland den Kontakt zum Wahlkampfteam von Donald Trump gesucht habe.

Heute Redaktion
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Ex-CIA-Chef John Brennan sagte unter Eid aus.
Ex-CIA-Chef John Brennan sagte unter Eid aus.
Bild: Reuters/Kevin Lamarque

Russland habe "schamlos" in den US-Wahlkampf eingegriffen, sagte Brennan am Dienstag vor Mitgliedern des Geheimdienstausschusses des Abgeordnetenhauses. Etwa indem Mitglieder von Trumps Präsidentschaftskampagne direkt kontaktiert wurden.

Brennan schließt geheime Absprache nicht aus

"Ich habe ein gegenseitige Beeinflussung wahrgenommen, die meiner Meinung nach die Frage aufgeworfen hat, ob es sich um geheime Absprache handelte", schilderte der bis Jänner 2017 tätige Geheimdienstchef.

"Häufig wissen Menschen, die einem verräterischen Pfad entlang gehen nicht, dass sie auf einem solchen sind, bis es zu spät ist", so Brennan.

Brennan warnte russischen Geheimdienstchef

In einem Telefongespräch mit Alexander Bortnikov, Chef des russischen Geheimdienstes FSB, im August 2016 habe er Russland vor weiterem Eingreifen gewarnt.

"Diese Art von Kontakten zur selben Zeit (im Wahlkampf, Anm.) zu sehen, hat bei mir Bedenken aufkommen lassen", sagte Brennan. Er wollte sich jedoch nicht darauf festlegen, dass die Grenze zur geheimen Absprache tatsächlich überschritten worden ist.

Darüber, ob es zu einem direkten Kontakt zwischen Russen und Trump gekommen sei, könne er "in öffentlicher Sitzung nicht reden", sagte Brennan.

Trump könnte gegen Protokoll verstoßen haben

Der frühere CIA-Chef kommentierte auch das Treffen Trumps mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. Trump könnte gegen das Protokoll verstoßen haben, wenn er Geheiminformationen mit Lawrow und dem russischen Botschafter geteilt habe.

Auch der vor Kurzem entlassene Ex-FBI-Chef James Comey wird im Ausschuss aussagen. Seine für Mittwoch geplante Stellungnahme wurde jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben. (aj)