Ex-Dschihadist hielt Vortrag vor Lehrlingen

Im September vergangenen Jahres war der heute 20-Jährige wegen des Verbrechens der terroristischen Vereinigung zu 15 Monaten Haft (zehn davon bedingt) verurteilt worden. Bedingung: Der IS-Sympathisant muss Vorträge vor Jugendlichen abhalten. Der erste ging nun in Wien über die Bühne.

Im September vergangenen Jahres war ein heute 20-Jähriger wegen des Verbrechens der terroristischen Vereinigung zu 15 Monaten Haft (zehn davon bedingt) verurteilt worden. Bedingung: Der IS-Sympathisant muss Vorträge vor Jugendlichen abhalten. Der erste ging nun in Wien über die Bühne.
Der Möchtegern-Terrorist aus Haid (Bez. Linz-Land) plante im Sommer vergangenen Jahres, nachdem er eine TV-Dokumentation über den IS gesehen hatte, nach Syrien zu reisen. Ein Todes-Video mit Zivilisten schreckte ihn aber ab. In Istanbul war Schluss. Aus Angst rief er seine Eltern an, ließ sich abholen.

Beim Prozess im September 2015 legte er ein reumütiges Geständnis ab. Der Richter verurteilte ihn damals zu 15 Monaten (zehn bedingt) Haft. Zur Verbüßung der Strafe wurde ihm Strafaufschub gewährt und aufgetragen, Präventionseinsätze vor Jugendlichen zu absolvieren. "Durch die authentischen Schilderungen wird bei den Lehrlingen Bewusstseinsbildung in hohem Maß betrieben", so Richter Walter Eichinger damals.

Lehre als Koch

"Der Betroffene absolviert nun seit April eine Lehre als Koch, ist auf einem sehr guten Weg. Er hat sich öffentlich über seine Abkehr von den radikalen Ideen des IS deklariert", so Lukas Schmid von der Organisation Neustart.

Der erste Einsatz vor einer Gruppe von Lehrlingen in Wien ist jetzt erfolgreich verlaufen. Der 20-Jährige berichtete dabei von seiner Reise nach Istanbul sowie von seinen Erlebnissen einer Wohngemeinschaft des IS. Die blinde Gewalt gegen Zivilisten habe ihn zur Rückkehr bewogen. Noch im August sollen weitere Vorträge folgen. 

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