Für den spektakulären Raubüberfall auf die Raika Vösendorf am Faschingsdienstag musste heute der Ex-Filialchef in Wr. Neustadt auf die Anklagebank.
Es klang wie ein (Faschings)-Scherz, war aber bittere Realität: Ausgerechnet Ex-Filialchef Markus K. (40) hatte im Februar mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole seine ehemalige Bank gestürmt. Da der 40-Jährige alle Sperr- und Sicherheitseinrichtungen bestens kannte, konnte er diese deaktivieren, dirigierte Angestellte in den Tresorraum und flüchtete mit rund 70.000 Euro Beute ("Heute" berichtete).
Die Raubgruppe des LKA NÖ rund um Chefermittler Josef Deutsch ging von Anfang an von einem Insider-Coup aus und konnte den 40-Jährigen einige Wochen später verhaften ("Heute" berichtete). Der Mann war schon zu seiner aktiven Bankzeit auf die schiefe Bahn geraten, musste wegen Betrugsdelikten vor Gericht (2016 - er hatte Kundengelder verspekuliert und verzockt), wurde verurteilt und verlor natürlich auch seinen Job.
Am Dienstag musste Markus K. wegen des Bankraubes in Wr. Neustadt erneut vor Gericht. "Ich hatte erdrückende Schulden", flüsterte der Angeklagte. Das Urteil: vier Jahre Haft (nicht rechtskräftig). Denn Markus K. hatte "nur" eine Spielzeugwaffe, Strafrahmen daher nur ein bis zehn Jahre Haft. (Lie)