Österreich

Ex-Fußballtrainer lockte Künstler 117.000 € heraus

Heute Redaktion
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Anklage- statt Trainerbank für Raimund G. (63) in St. Pölten: Der Ex-Fußballtrainer hatte einem Künstler (91) ein Vermögen abgeluchst und dieses in Casinos verzockt.

Von den Schalensitzen der Stadien Europas auf die Holzbank im St. Pöltner Landl: Raimund G., ehemals Tormanntrainer in Stuttgart, Innsbruck und im Constantini-Camp hat neben der Lederhaut noch eine zweite, viel teurere, Leidenschaft: Zocken.

Beim Wirten in Pöchlarn (Melk) hatte der Trainer einen Künstler (91) kennengelernt und dessen Gutmütigkeit taktisch ausgenützt. Von der Strafe für den Führerscheinentzug über eine Operation in Prag bis hin zur teuren Krebsbehandlung – 87 Mal pumpte der 63-Jährige den alten Musiker um Kohle an. In Summe sackte der Coach 117.000 € ein. Der Schmäh dabei: „Ich habe ein fettes Konto in Liechtenstein. Du bekommst alles zurück, nur jetzt geht's halt nicht."

"Münchhausen-Lügen"

Vor der Richterin meinte der fünffach vorbestrafte Raimund G.: „Das war alles geschenkt. Das Geständnis habe ich unterschrieben, aber nicht lesen können, weil ich keine Brille hatte." „Münchhausen-Lügen", nannte es die Richterin und verdonnerte G. zu vier Jahren Schmalz. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

(Lie)

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