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Ex-Lehrerin packt im ORF-Talk über Austro-Islam aus 

Die Ex-Lehrerin Melisa Erkurt war zu Gast in Claudia Stöckls "Frühstück bei mir" und sprach offen über den Islam und ihre Anliegen. 

Filip Lalic
Claudia Stöckl interviewt jeden Sonntag einen Gast zu aktuellen Themen.
Claudia Stöckl interviewt jeden Sonntag einen Gast zu aktuellen Themen.
Hitradio Ö3/Martin Krachler

Anlässlich des nächste Woche bevorstehenden Weltfrauentages war Melisa Erkurt (32) zu Gast beim Ö3-Frühstück. Die Journalistin, Buchautorin und ehemalige Gymnasiallehrerin, die wegen des Jugoslawienkriegs als Zweijährige mit ihrer Mutter nach Wien flüchtete, sprach mit Stöckl über Gleichberechtigung von Frauen sowie von Migrantenkindern. 

Die Gründerin des Onlinemediums "Die Chefredkation" versucht mit ihrem Magazin die 14-29 Jährigen zu erreichen. Mit ihren Beiträgen versucht sie insbesondere die Gleichberechtigung von Frauen voranzutreiben und die Situation von Migrantenkindern zu verbessern. Außerdem ist sie Autorin des Bestsellers "Generation Haram". Feminismus heißt für die 32-jährige Bosnierin, dass Frauen genauso erfolgreich sein können wie Männer. Ganz besonders betont sie aber, dass der Begriff auch impliziere, dass jeder Mensch unabhängig von Geschlecht und Herkunft die gleichen Chancen haben sollte. 

Melisa war Lehrerin, die nach einem Jahr hinschmiss 

Melisa Erkurt stammt aus einer bosnischen Familie und hat sich eigeninitiativ für eine Akademikerlaufbahn entschieden. Nach der Matura studierte sie Deutsch und Psychologie auf Lehramt und war sodann als Lehrerin an einem Gymnasium tätig. Über die Erfahrungen, die sie in diesem Job gemacht hat, spricht sie ganz offen. "Die Kinder können nichts dafür, in welches Elternhaus sie geboren wurden", macht Erkurt ihren Standpunkt klar und verdeutlicht, dass Kindern aus finanziell schwachen Haushalten oft die Kapazität und Vorstellungskraft fehlt, an ihren eigenen Wünschen zu arbeiten. "Träumen muss man sich leisten können", so das nüchterne Resümee der ehemaligen Lehrerin. 

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    Mit Claudia Stöckl spricht Melisa Erkurt über die Situation von Migrantenkindern in Österreich.
    Mit Claudia Stöckl spricht Melisa Erkurt über die Situation von Migrantenkindern in Österreich.
    Hitradio Ö3/Martin Krachler

    Über ihre eigenen Erfahrungen als Person mit Migrationshintergrund spricht sie auch ganz offen "Zuhause durften wir nie Deutsch sprechen, mein Vater wollte das nicht, weil Deutsch war die Sprache, in der er als Migrant schikaniert und erniedrigt wurde." Für die Bestsellerautorin war das ein schweres Los, liebte sie die deutsche Sprache und vor allem deutsche Literatur. Richtig frei konnte sie erst dann sein, als sie das Elternhaus verließ. 

    So schlimm ist es an Österreichs Schulen 

    In ihrem Buch schreibt Erkurt darüber, dass Bildung vererbt sei und dass Migrantenkinder sehr selten Rückhalt von den Eltern bekommen, wenn es um die Schulbildung geht. Als Lehrerin an einem Gymnasium mit 80 Prozent Ausländeranteil hat sie es nur ein Jahr lang ausgehalten. Frustriert sagt sie: "Die Ausbildung an der Uni Wien hat mich nicht auf Schüler vorbereitet, die ganz anderes Deutsch sprechen als ich gelernt habe zu bewerten". Oft habe sie kein "Nicht Genügend" gegeben, obwohl es eigentlich so hätte sein müssen. In ihrem Buch schreibt sie: "Ich wurde für Anna und Paul vorbereitet, getroffen habe ich dann Ali, Mohamed, Fatima." 

    Die Eltern der Kinder waren zwar sehr engagiert, doch hatten sie selbst keinen richtigen Bezug zur Bildung, was es für Erkurt als Lehrerin schwer machte, das aufzuholen, was von Kindesbeinen an gelehrt werden sollte: die Sprache. 

    VIP-Bild des Tages 

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      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Instagram/florian.david.fitz