Wirtschaft

Ex-Vize-Chef knöpft OeNB eine Million Euro ab

Die Nationalbank beruft nicht gegen Urteil, das Ex-Vizegouverneur Duchatczek mehr als eine Mio. Euro sichert.

Heute Redaktion
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Der frühere OeNB-Vize Wolfgang Duchatczek kann frohlocken.
Der frühere OeNB-Vize Wolfgang Duchatczek kann frohlocken.
Bild: picturedesk.com

Wolfgang Duchatczek, ehemaliger Vizegouverneur der Nationalbank, kommt der OeNB teuer. Duchatczek hatte seinen Gerichtsprozess um Bankpension, Abfertigung und Urlaubsentschädigung gegen die Notenbank (OeNB) in erster Instanz gewonnen. Die Nationalbank verzichtete jetzt auf eine Berufung.

Das Urteil

Das Handelsgericht Wien hat dem 68-Jährigen im Urteil von 3. Juli recht gegeben. Demnach muss die OeNB ihrem Ex-Mitarbeiter fast 952.000 Euro zahlen – plus Zinsen (9,2 Prozent über dem Basiszinssatz) und Prozesskosten von rund 54.200 Euro. Allerdings habe Duchatczek seine Bankpension erst bis 2016 eingeklagt, inzwischen seien die Zahlungen für weitere rund eindreiviertel Jahre fällig, meldete der Standard.

Der Prozess

Duchatczek trat 2013 im Rahmen des "Schmiergeldprozesses" um die OeNB-Tochter Österreichische Gelddruckerei, deren Aufsichtsratschef er gewesen war, zurück. Im Strafprozess wurde er freigesprochen.

Die OeNB vertrat die Rechtsansicht, dass Duchatczek mit seinem Rücktritt ganz aus der OeNB ausgeschieden sei und auf alle Ansprüche verzichtet habe – auch auf seine Notenbankpension. Duchatczek argumentierte dagegen, er habe 2013 nur sein Amt als Vizegouverneur zurückgelegt, sei zeitgleich in Pension gegangen – und klagte.

Die Richterin

Die Richterin gab im Juli Duchatczek in einem 30-seitigen Urteil recht, seine Amtsniederlegung wegen Vertrauensverlusts sei nachvollziehbar. Suspendierung samt Betretungsverbot hätten es ihm unmöglich gemacht, sein Amt weiter auszuüben. Allerdings sei sein Anstellungsvertrag durch den Rücktritt nicht beendet worden.

(red)