Wirtschaft

Ex-Nationalbank-Präsidentin Maria Schaumayer tot

Heute Redaktion
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Die ehemalige Nationalbank-Präsidentin Maria Schaumayer ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Schaumayer war die erste Frau an der Spitze der Nationalbank und zuletzt, von 2000 bis 2005, Regierungsbeauftragte für die NS-Zwangsarbeiterentschädigung.

Schaumayer ist am Mittwoch in den frühen Morgenstunden in ihrer Wohnung unerwartet verstorben, teilte die Bestattung Wien im Namen der Angehörigen mit.

Faymann "betroffen"

Tief betroffen zeigte sich am Mittwoch Bundeskanzler Werner Faymann auf die Nachricht vom Tod Maria Schaumayers im 82. Lebensjahr: "Maria Schaumayer hat für die Rolle der Frau in der österreichischen Wirtschaft und in der Politik sehr viel getan. Vor allem als Präsidentin der Oesterreichischen Nationalbank hat sie große Umsicht und Kompetenz bewiesen, etwa im Mitwirken an der geldpolitischen Vorbereitung des EU-Beitritts Österreichs. Auch mit ihrer wertvollen Arbeit für die Entschädigung der Zwangsarbeiter unter der NS-Diktatur hat sie entscheidend dazu beigetragen, den Umgang der Republik Österreich mit der Vergangenheit zu verbessern."

Heinisch-Hosek: Vorbild

"Maria Schaumayer war eine echte Vorkämpferin für Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft und in der Politik. Sie ist ein echtes Vorbild über alle Parteigrenzen hinweg", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zum Tod der Trägerin des Frauenlebenswerkpreises 2011.

Schaumayer wurde am 7. Oktober 1931 in Graz geboren. Nach der Matura in Fürstenfeld studierte sie in Wien an der Hochschule für Welthandel. In Folge führte sie ihr erster Job 1954 in die Creditanstalt. Von dort wechselte sie 1965 in die Wiener Stadtpolitik. Sie zog außerdem in den Vorstand der Kommunalkredit AG ein, wo sie für Kreditgeschäft, Rechnungswesen und Bilanz zuständig war. Von dort wechselte sie in den Vorstand der jetzigen OMV.