Österreich

Ex-Polizist: "Die innere Balance finden"

Heute Redaktion
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Drogenfahnder und Leistungssportler - Ralph Bartel ist einer, der gemeinhin als harter Hund bezeichnet wird. Doch er kam an seine Grenzen. Das Burn-out-Syndrom warf ihn aus der Bahn. Der Linzer (41) kämpfte sich zurück, ist nun Oberösterreichs erster Burn-out-Prophylaxe-Trainer.

Alles fing mit Schlafstörungen an. Ich ging zum Arzt und der meinte, ich hätte ein Burn-out-Syndrom. Ich hab das aber nicht geglaubt, erzählt Bartel. Ein schwerer Fehler: Denn der Ex-Polizist benötigte drei Jahre, um aus dem Teufelskreis zu kommen.

Zahllose Therapiesitzungen und drei Aufenthalte in einer Reha-Klinik waren nötig. Ich war Perfektionist, habe viele Überstunden gemacht und in der Freizeit keinen Ausgleich gefunden, weiß Bartel heute.

Immer mehr Firmen schicken Mitarbeiter

Er musste erst einen großen Schritt machen, um gesund zu werden. Ich habe meinen Beruf aufgegeben und die Ausbildung zum Burn-out-Prophylaxe-Trainer gemacht, so Bartel, der nun sein Wissen weitergibt. Es kann jeden treffen, nicht nur psychisch labile Menschen.

Wichtig ist, dass sich der Betroffene eingesteht, dass ihn die ständige Überforderung krank macht, sagt Bartel, der auch eine Selbsthilfegruppe leitet. Das Problembewusstsein wächst: Immer öfter schicken Firmen Mitarbeiter zu mir, die vom Burn-out gefährdet sind.

Geheimrezept zur Vermeidung hat Bartel keines, aber Tipps. Man muss eine innere Balance finden. Wichtig ist der richtige Ausgleich zum Arbeitsalltag, sagt der Trainer. So ist es nicht sinnvoll, wenn Menschen, die körperlich hart arbeiten, in der Freizeit noch Krafttraining machen.

Bartel hält ab Herbst am Campus der Fachhochschule Linz Seminare ab.