Österreich

Ex-Postler stahl 74 Pakete - Ein Jahr bedingte Haft

Heute Redaktion
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Ein 20-jähriger Salzburger hat im Vorjahr bei 13 Einbrüchen 74 Pakete aus einer Zustellbasis der Post im Land Salzburg gestohlen - aus Geldnot, wie der Beschuldigte heute bei einem Prozess am Landesgericht Salzburg erklärte. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 25.000 Euro. Der geständige Angeklagte erhielt eine bereits rechtskräftige Freiheitsstrafe von zwölf Monaten bedingt.

Ein 20-jähriger Salzburger hat im Vorjahr  bei 13 Einbrüchen 74 Pakete aus einer Zustellbasis der Post  im Land Salzburg gestohlen - aus Geldnot, wie der Beschuldigte heute bei einem Prozess am Landesgericht Salzburg erklärte. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 25.000 Euro. Der geständige Angeklagte erhielt eine bereits rechtskräftige Freiheitsstrafe von zwölf Monaten bedingt.

Gleich zu Beginn der Verhandlung hielt Staatsanwalt Robert Holzleitner dem Beschuldigten vor: "Ich glaube, sie haben über ihre Verhältnisse gelebt." Der Postzusteller hatte sich einen teuren Luxuswagen gekauft und nach seinem Jobverlust bei der Post im März, das war noch vor den Paketdiebstählen, Angst bekommen, die Kreditraten für den BMW nicht mehr zahlen zu können. Von seinem Arbeitgeber war er entlassen worden, weil er 346 Info-Mails nicht zugestellt, sondern in einem Altpapiercontainer in Salzburg entsorgt hatte.

Kannte alle Schwachstellen

Da der damals 19-Jährige die Zustellbasis als ehemaliger Postmitarbeiter kannte und wusste, dass die damals noch alte Flügeltüre sich öffnen ließ, wenn man mit Gewalt anzieht, nahm er zwischen Mai und August die Pakete ins Visier, wo er aufgrund des Absenders wusste, dass er damit zu Geld kommen konnte.

Er hatte es vor allem auf Zigaretten und Elektronikgeräte wie Flachbildfernseher, Mobiltelefone, Staubsauger und Mixer abgesehen. Einen Teil der Beute verscherbelte er in Serbien und Montenegro - 5.000 Euro habe er aus dem Verkauf erzielt, schilderte er dem Jugendschöffensenat unter Vorsitz von Richterin Bettina Maxones-Kurkowski.

Pakete plötzlich "nicht mehr da"

Für die Post war das Verschwinden der Pakete zunächst ein Rätsel. Diese waren noch im Verteilerzentrum Wals-Siezenheim (Flachgau) in den Nächten von Freitag auf Samstag vor dem Abtransport gescannt worden. "Am Montag in der Früh waren sie nicht mehr da", erklärte ein Postbediensteter im Zeugenstand. Die Polizei wurde eingeschaltet, präparierte Pakete wurden mit Silbernitrat versetzt und, nachdem auch diese weg waren, alle Bediensteten der Zustellbasis nach Spuren abgeleuchtet - ohne Ergebnis.

Ging Bewegungsmeldern in die Falle

An drei Wochenenden hatte sich der Zeuge mit Polizisten auf die Lauer gelegt. "Dann stellten wir Bewegungsmelder auf - eine Stunde später haben wir ihn erwischt", so der Postler. Am 24. August klickten für den 20-Jährigen die Handschellen.

Weil der Angeklagte, der mittlerweile wieder geringfügig beschäftigt ist, ein umfassendes Geständnis abgelegt hatte, und bisher noch unbescholten war, fasste er bei einem Strafrahmen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren Haft eine milde Strafe aus.